Kampusch-Film "3096 Tage": Leise Premiere in Wien

Der Fall Natascha Kampusch lässt Österreich bis heute nicht los, jetzt ist er auf der Leinwand: Das Entführungsdrama „3096 Tage“ hatte in Wien Weltpremiere. Die Stimmung war gedrückt.
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3096 Tage - so lange dauerte ihr Märtyrium im kleinen Verlies unter der Garage ihres Peinigers Wolfgang Priklopil. "3096" Tage heißt deshalb auch der Kinofilm, der über die Geschichte der Natascha Kampusch gedreht wurde. Am Montag war Premiere des Entführungsdramas in Wien - und die Protagonistin selbst vor Ort.
Herbert Neubauer, dpa 18 3096 Tage - so lange dauerte ihr Märtyrium im kleinen Verlies unter der Garage ihres Peinigers Wolfgang Priklopil. "3096" Tage heißt deshalb auch der Kinofilm, der über die Geschichte der Natascha Kampusch gedreht wurde. Am Montag war Premiere des Entführungsdramas in Wien - und die Protagonistin selbst vor Ort.
In rot-gemusterten Kleid erschien die 25-Jährige ...
Hans Punz, dapd 18 In rot-gemusterten Kleid erschien die 25-Jährige ...
... und stellte sich mutig den Kameras.
Herbert Neubauer, dpa 18 ... und stellte sich mutig den Kameras.
Interviews gab sie nicht.
Herbert Neubauer, dpa 18 Interviews gab sie nicht.
Doch der Film selbst gab genug Auskunft über Kampuschs unvorstellbares Leid, wahrscheinlich sowieso schon mehr, als man eigentlich wissen möchte.
Hans Punz, dapd 18 Doch der Film selbst gab genug Auskunft über Kampuschs unvorstellbares Leid, wahrscheinlich sowieso schon mehr, als man eigentlich wissen möchte.
Keine leichte Aufgabe auch für die beiden Hauptdarsteller, die Irin Antonia Campbell-Hughes und den Dänen Thure Lindhardt, dies darzustellen.
Herbert Neubauer, dpa 18 Keine leichte Aufgabe auch für die beiden Hauptdarsteller, die Irin Antonia Campbell-Hughes und den Dänen Thure Lindhardt, dies darzustellen.
Die größte Herausforderung für sie sei die Geschichte an sich und die damit verbundene Verantwortung gewesen, sagte Kampusch-Darstellerin Campbell-Hughes:
Hans Punz, dapd 18 Die größte Herausforderung für sie sei die Geschichte an sich und die damit verbundene Verantwortung gewesen, sagte Kampusch-Darstellerin Campbell-Hughes:
„Es ist eine große Verantwortung, aber auch eine große Ehre.“
Herbert Neubauer, dpa 18 „Es ist eine große Verantwortung, aber auch eine große Ehre.“
Für Lindhardt, der den Täter darstellt, war das schwierigste, Priklopil für die Rolle nicht zu verurteilen – auch wenn das als Privatperson nicht anders gehe:
Herbert Neubauer, dpa 18 Für Lindhardt, der den Täter darstellt, war das schwierigste, Priklopil für die Rolle nicht zu verurteilen – auch wenn das als Privatperson nicht anders gehe:
"Als Schauspieler muss ich ihn als Mensch spielen – und das habe ich versucht."
Hans Punz, dapd 18 "Als Schauspieler muss ich ihn als Mensch spielen – und das habe ich versucht."
Der Film, der mit der Flucht endet, ist auf der gleichnamigen Biografie Kampuschs aufgebaut. Kampusch selbst habe losgelassen und dem Team vertraut, beschrieb Regisseurin Sherry Hormann die Zusammenarbeit.
Herbert Neubauer, dpa 18 Der Film, der mit der Flucht endet, ist auf der gleichnamigen Biografie Kampuschs aufgebaut. Kampusch selbst habe losgelassen und dem Team vertraut, beschrieb Regisseurin Sherry Hormann die Zusammenarbeit.
Der 2011 gestorbene Filmemacher Bernd Eichinger hatte noch die Verhandlungen mit der Österreicherin geführt und das Drehbuch begonnen. Das schwierigste sei gewesen, einen Grund zu finden, warum man sich den Film anschauen wolle, so Hormann. Dies sei aber gelungen: „Es ist die Kraft, einen solchen Kampf zu gewinnen.“
Herbert Neubauer, dpa 18 Der 2011 gestorbene Filmemacher Bernd Eichinger hatte noch die Verhandlungen mit der Österreicherin geführt und das Drehbuch begonnen. Das schwierigste sei gewesen, einen Grund zu finden, warum man sich den Film anschauen wolle, so Hormann. Dies sei aber gelungen: „Es ist die Kraft, einen solchen Kampf zu gewinnen.“
"3096 Tage" - die Bilder von der Premiere in Wien
Herbert Neubauer, dpa 18 "3096 Tage" - die Bilder von der Premiere in Wien
"3096 Tage" - die Bilder von der Premiere in Wien
Herbert Neubauer, dpa 18 "3096 Tage" - die Bilder von der Premiere in Wien
"3096 Tage" - die Bilder von der Premiere in Wien
Herbert Neubauer, dpa 18 "3096 Tage" - die Bilder von der Premiere in Wien
"3096 Tage" - die Bilder von der Premerie in Wien
Hans Puns, dapd 18 "3096 Tage" - die Bilder von der Premerie in Wien
"3096 Tage" - die Bilder von der Premiere in Wien
Hans Punz, dapd 18 "3096 Tage" - die Bilder von der Premiere in Wien
"3096 Tage" - die Bilder von der Premiere in Wien
Herbert Neubauer, dpa 18 "3096 Tage" - die Bilder von der Premiere in Wien

Der Fall Natascha Kampusch lässt Österreich bis heute nicht los, jetzt ist er auf der Leinwand: Das Entführungsdrama „3096 Tage“ hatte in Wien Weltpremiere. Die Stimmung war gedrückt.

Wien - In Anwesenheit von Natascha Kampusch und ihren Eltern ist die Premiere des Entführungsdramas „3096 Tage“ in Wien gezeigt worden. Viele Besucher verließen am Montagabend in gedrückter Stimmung oder mit Tränen in den Augen den Kinosaal im 10. Wiener Bezirk. Eine Feier war danach nicht geplant, auch verzichteten die Organisatoren angesichts des traurigen Themas auf jeglichen Glamour.

Das Verschwinden des zehnjährigen Mädchens 1998 in Wien hatte eine riesige Suchaktion ausgelöst. Achteinhalb Jahre hielt sie ihr Entführer Wolfgang Priklopil in einem winzigen Kellerverlies gefangen und misshandelte sie. 2006 gelang Kampusch aus eigener Kraft die Flucht, ihre Geschichte löste weltweit riesiges Medieninteresse aus.

Die größte Herausforderung für sie sei die Geschichte an sich und die damit verbundene Verantwortung gewesen, sagte die britische Schauspielerin Antonia Campbell-Hughes, die im Film Kampusch spielt, auf dem Roten Teppich: „Es ist eine große Verantwortung, aber auch eine große Ehre.“

 

Lesen Sie hier: Die AZ-Kritik zum Film

 

Für den Darsteller des Täters, den Dänen Thure Lindhardt, war das schwierigste, Priklopil für die Rolle nicht zu verurteilen – auch wenn das als Privatperson nicht anders gehe: „Als Schauspieler muss ich ihn als Mensch spielen – und das habe ich versucht.“

Der Film, der mit der Flucht endet, ist auf der gleichnamigen Biografie der jungen Frau aufgebaut. Kampusch selbst habe losgelassen und dem Team vertraut, beschrieb Regisseurin Sherry Hormann die Zusammenarbeit.

Der 2011 gestorbene Filmemacher Bernd Eichinger hatte noch die Verhandlungen mit der Österreicherin geführt und das Drehbuch begonnen. Das schwierigste sei gewesen, einen Grund zu finden, warum man sich den Film anschauen wolle, so Hormann. Dies sei aber gelungen: „Es ist die Kraft, einen solchen Kampf zu gewinnen.“

Kampusch selbst ließ sich zu Beginn des fast zweistündigen Dramas im schwarz-roten Kleid vor den Plakaten fotografieren, sagte aber kein Wort. Ihre Eltern verließen nach der Vorstellung ohne Interviews und sichtlich bewegt den Kinosaal.

 

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