Kämpferische Rede: Kristen Stewart ist "so wütend" auf Hollywood

Bei einem Event in Los Angeles hat Schauspielerin Kristen Stewart mit deutlichen Worten die Zustände in der US-Filmindustrie angeprangert. Sie kritisierte, wie wenig sich in Hollywood seit der MeToo-Bewegung tatsächlich verändert habe.
von  (lau/spot)
Kristen Stewart beim Academy Women's Luncheon in Los Angeles.
Kristen Stewart beim Academy Women's Luncheon in Los Angeles. © action press / BFA.com / BACKGRID

Kristen Stewart (35) hat mit einer kämpferischen Rede Missstände im Hollywood-System angeprangert. Bei einem von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles ausgerichteten Event sprach sie vor Kolleginnen wie Kate Hudson, Julia Louis-Dreyfus, Riley Keough, Felicity Jones oder Alicia Silverstone über mangelnde Gleichberechtigung in der US-Filmindustrie.

Kristen Stewart ist "so wütend" angesichts von Missständen in Hollywood

"In einer Zeit nach MeToo schien es möglich, dass Geschichten von und für Frauen endlich die ihnen gebührende Anerkennung fanden, dass es uns erlaubt oder sogar nahegelegt wurde, uns selbst und unsere gemeinsamen Erfahrungen, all unsere Erfahrungen, ungefiltert zum Ausdruck zu bringen", so Stewart laut "Variety" wörtlich.

"Aber ich kann jetzt bestätigen, dass es bei jedem einzelnen Bild ein harter Kampf ist, wenn der Inhalt zu düster und zu tabu behaftet ist, wenn Offenheit über Erfahrungen, die Frauen regelmäßig machen, regelmäßig Ekel und Ablehnung hervorruft."

Stewart hat selbst gerade erst ihren ersten abendfüllenden Spielfilm "The Chronology of Water" inszeniert, der am 5. März 2026 in den deutschen Kinos starten soll. In ihren Ausführungen in Los Angeles sagte sie weiter: "Es ist, als dürften wir nicht einmal wütend sein. Aber ich könnte dieses Podium mit einer Gabel und einem verdammten Messer zerfetzen, so wütend bin ich."

Nur drei Studioproduktionen mit Regisseurinnen 2025

"Der Rückschlag nach unserem kurzen Moment des Fortschritts ist statistisch gesehen verheerend. Es ist verheerend und erbärmlich, wie wenige Filme aus dem letzten Jahr von Frauen gedreht wurden."

Tatsächlich sind 2025 laut des Branchenblogs "The Ankler" lediglich drei große Studioproduktionen von Regisseurinnen inszeniert worden: Bei "Freakier Friday" saß Nisha Ganatra auf dem Regiestuhl. Jennifer Kaytin Robinson inszenierte den Horrorfilm "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast", beim Pixar-Animationsfilm "Elio" führten Madeline Sharafian und Domee Shi gemeinsam mit Adrian Molina Regie.

Stewart sprach in ihrer Rede weiter von Hollywood als einem "Jungs-Club-Geschäftsmodell, das vorgibt, mit uns zusammenarbeiten zu wollen, während es uns unsere Ressourcen abschöpft und unsere wahren Perspektiven herabwürdigt". Während ihrer rund siebenminütigen Rede wurde Stewart immer wieder von Applaus unterbrochen.

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