Goldene Palme für "La vie d'Adele"

Die Goldene Palme 2013 geht in diesem Jahr an den französischen Film "La vie d'Adèle" von Abdellatif Kechiche.
von  dpa

Die Goldene Palme 2013 geht in diesem Jahr an den französischen Film "La vie d'Adèle" von Abdellatif Kechiche.

Cannes - Das gab die Jury am Sonntagabend zum Abschluss der 66. Festspiele in der südfranzösischen Stadt bekannt.

Kechiche legte mit diesem fast dreistündigen Film ein unglaublich stark gespieltes Porträt einer jungen Frau vor. Im Mittelpunkt steht die junge Adèle, die sich erst für Männer interessiert, bis Emma in ihr Leben tritt. Kechiche folgt Adèle, wie sie und Emma sich annähern, wie die beiden ein Paar werden, wie sie sich im Laufe der Jahre voneinander entfernen.

Faszinierend ist dabei vor allem die Hauptdarstellerin Adèle Exarchopoulos. Ungewöhnlich sind auch die langen, ausführlich gezeigten Sex-Szenen der beiden Frauen.

Doch trotz des Themas Frauenliebe legt Kechiche kein Werk vor, das sich als Film über ein lesbisches Paar zusammenfassen oder gar auf die Sex-Szenen reduzierten ließe, sondern vielmehr die universelle Geschichte einer großen Liebe erzählt.

In der renommierten Sektion Un certain regard gewann der Beitrag "The Missing Picture" des Kambodschaners Rithy Panh.

Der Regisseur beschäftigt sich darin mit der Geschichte seiner Heimat und insbesondere der gewalttätigen Herrschaft der Roten Khmer in den 1970er Jahren. Der Jurypreis dieser Nebenreihe ging an den Palästinenser Hany Abu-Assad für sein Drama "Omar". Im Jahr 2011 war der deutsche Filmemacher Andreas Dresen für "Halt auf freier Strecke" mit dem Certain-regard-Hauptpreis geehrt worden.

In der Cinéfondation zeichnete die Jury um Regisseurin Jane Campion die besten Studentenfilme aus. Den mit 15 000 Euro dotierten Hauptpreis gewann die Iranerin Anahita Ghazvinizadeh für "Needle". Der Film handelt vom Kampf eines Mädchens mit seinen Eltern. Der deutsche Kurzfilm "Komm und Spiel" von Daria Belova war bereits Ende der Woche in der Nebenreihe Semaine de la critique als beste Neuentdeckung geehrt worden.

Der Wettbewerb des Festivals war am Samstag zu Ende gegangen. Jim Jarmusch zeigte seinen Vampirfilm "Only Lovers Left Alive" mit Tilda Swinton in einer der Hauptrollen. Roman Polanski dagegen legte nach "Der Gott des Gemetzels" erneut die Adaption eines Theaterstoffes vor: Das Zwei-Personen-Stück "Venus in Fur" handelt von einer Schauspielerin, die bei einem Regisseur für eine Rolle vorspricht.

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