"Gänsehaut": Killerpudelskern

Tenager öffnen verbotene Bücher und erwecken so Monster zum Leben: "Gänsehaut" mit Jack Black.
von  Dena Brunner
Werwolfalarm: Jack Black flieht lieber mal mit Dylan Minnette.
Werwolfalarm: Jack Black flieht lieber mal mit Dylan Minnette. © Sony

Der Einbruch des Bösen in die Vorort-Ödnis: Teenager Zac (Dylan Minnette) und sein Loser-Kumpel mit dem ironischen Namen Champ (Ryan Lee) stoßen auf das Geheimnis im Nachbarhaus: Das Mädchen von nebenan Hannah (Odeya Rush) hat einen Vater (Jack Black), der weltweit erfolgreiche „Gänsehaut“-Romane geschrieben hat. In diesem Büchern lauert die Gefahr. Alles eine Klischee-Konstellation: Cooler Typ und hübsches Mädchen bilden mit einem Loser ein Team gegen einen Unsympathen und Gefahr.

Wer hier schon schläft, könnte von den Kreaturen geweckt werden, die, sobald man ein „Gänsehaut“-Buch aufblättert, herausfahren. Die sadistische Monsterpuppe, ein blutrünstiger Werwolf und Kamikaze-Gartenzwerge wollen alles und jeden zerstören. Spätestens, als eine Riesen-Spinne mit langen Fressscheren die Auto-Fensterscheiben durchbohrt, sieht man den brüllenden Robin Williams in „Jumanji“ von 1995 vor sich.

Mit dem Unterschied, dass „Jumanji“ ein spannendes Abenteuer, „Gänsehaut“ ein überladener Action-Film ist, in dem zwischen Monsterangriffen noch Zeit für Teenie-Flirts bleibt.

Aber der Zuschauer kann sich mit niemanden identifizieren, auch weil sich der Film zu sehr bemüht, hip zu sein – wie durch Jugendsprache der Social-Media-Generation, die so platt ist wie Zacs Hühnerbrust. Woher er so gut Sicherheitsschlösser knacken könne, fragt ihn Champ voller Hochachtung. „YouTube“, antwortet Zac. Doch nicht nur die spätpubertierenden Figuren sind neben den Monstern zu blass.

Auch Jack Black („School of Rock“) hat nur seinem Standard-Gesichtsausdruck: zusammengezogene Augenbrauen, fixierender Blick, spitzer Mund. Sein innerer Wandel vom Horror-Dad zum Kumpel erfolgt hastig und psychologisch unvorbereitet, wie alle Charakterentwicklungen. Auch fliegende Killer-Pudel sind da weder witzig, noch schaurig. So geben flache Gags und eine Überdosis Action dem 3D-Abenteuer keine Chance auf Gänsehaut. Dena Brunner


Kino: Royal und Cinemaxx, Mathäser (auch 3D), Museum (OV), R: Rob Lettermann (USA, 99 Min)

 

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