"Eternity": Liebesdreieck im Jenseits - mit großen Lücken
In David Freynes Film "Eternity" landen Verstorbene nicht im Himmel oder im Nichts, sondern in einem Retro-Nachleben, das aussieht wie ein 60er-Jahre-Kongresszentrum. Dort erscheint man in dem Alter, in dem man angeblich am glücklichsten war - inklusive "Afterlife Consultant", der einem die passende "Ewigkeit" verkaufen soll.
Der frisch verstorbene Larry (Miles Teller) weigert sich jedoch, ein Afterlife-Paket zu wählen, bevor seine Ehefrau Joan (Elizabeth Olsen) nachkommt. Als sie eintrifft, ebenfalls als Jugendliche, steht plötzlich ihr erster Ehemann Luke (Callum Turner) vor ihr - gefallen im Krieg, seit Jahrzehnten wartend, und noch genauso schön, wie die Erinnerung ihn konserviert hat. Joan muss entscheiden, mit wem sie die Ewigkeit verbringen will: mit der tragisch verlorenen Jugendliebe oder mit dem Mann, mit dem sie ein Leben geteilt hat?
Große Idee, lückenhafte Logik
Miles Teller, Elizabeth Olsen und Callum Turner tragen den Film, wobei Turner mit seiner klassischen Hollywood-Schönheit fast magnetisch wirkt - so magnetisch, dass man gelegentlich vergisst, dass die Geschichte um ihn herum nicht ganz zusammengeht. Olsen schafft es, die Zerrissenheit ihrer Figur glaubwürdig zu zeigen, während Teller das geerdete Gegenstück liefert. Oscarpreisträgerin Da'Vine Joy Randolph brilliert in ihrer Rolle als Afterlife Consultant.
Das Drehbuch stammt von Regisseur David Freyne selbst, der mit einer großartigen Idee startet: ein bürokratisiertes, leicht kaputtes Jenseits voller Fantasie-Welten, in denen Menschen ihre Ewigkeit wählen müssen. Die Prämisse ist clever, verspielt, voller Potenzial - und genau deshalb frustriert es, dass so viele der entscheidenden Regeln der eigenen Welt unklar bleiben. Besonders eine: Warum können die drei nicht einfach gemeinsam in eine Ewigkeit gehen? Der Film erklärt es nie.
Visuell ist "Eternity" liebevoll gestaltet: das 60s-Setdesign, die absurden Afterlife-Angebote - all das wirkt frisch und originell. Freyne hat ein gutes Auge für Atmosphäre und eine charmante Idee davon, wie ein modernes Fantasy-Jenseits aussehen könnte. Doch in der Umsetzung stolpert der Film immer wieder über seine eigenen Regeln. Die emotionale Wirkung des Liebesdreiecks verpufft. Die Logik wirkt oft konstruiert, damit der Konflikt bestehen bleibt.
Fazit
"Eternity" hat alles, was ein guter Film braucht: eine brillante Idee, romantisches Potenzial, philosophischen Reiz. Aber das Drehbuch lässt Fragen offen. Am Ende bleibt ein hübsch inszenierter Film mit tollen Ideen, der nicht richtig in Fahrt kommt. Er ist teils witzig und kann als leichte Rom Com Spaß machen - als tiefgründiges Drama funktioniert er nicht.
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