"Die Verführten": Männer-Aura
München - West Virginia 1864: Der amerikanische Szessionskrieg tobt, weit ab vom Grauen geht in einem Mädcheninternat alles seinen Gang, bis eine der Schülerinnen einen verletzten "Yankee" in das prächtige Herrenhaus schleppt. Gemeinsam päppelt man ihn auf und bald kann er im Garten anpacken, ein netter Kerl, auf den sich alle Sehnsüchte richten.
Nicht nur von Nicole Kidman, der streng-liebevollen Chefin. Auch Kirsten Dunst als Lehrerin umschwirrt ihn und Elle Fanning als frühreife Göre spart ebenfalls nicht mit ihren jugendlichen Reizen. Das kann nicht gut gehen. In Sofia Coppolas Remake von Don Siegels Original aus dem Jahre 1971 darf Colin Farrell den Nordstaatler spielen, weniger viril als Clint Eastwood damals. In Weichzeichnung à la David Hamilton zeigt sie erneut, wie eine in sich geordnete Welt in Unordnung gebracht wird, fängt die Südstaaten-Atmosphäre verführerisch ein, betört durch die Kraft der Bilder. Dafür gab‘s in Cannes den Regiepreis.
Montag 20 Uhr und Dienstag, 22.30, Carl-Orff-Saal
- Themen:
- Clint Eastwood
- Nicole Kidman