"Der Spion und sein Bruder": Tief drin in einem Elefantenhintern

In „Der Spion und sein Bruder“ begibt sich Sacha Baron Cohen in die britische Unterschicht. Der neue Film des "Borat"-Schöpfers läuft ab dieser Woche im Kino.
Sven Hauberg |
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Ungleiche Brüder: Sebastian (Mark Strong) und Nobby (Sacha Baron Cohen).
2016 Sony Pictures Ungleiche Brüder: Sebastian (Mark Strong) und Nobby (Sacha Baron Cohen).

Auf der Flucht vor ihren Verfolgern stoßen die zwei Protagonisten auf eine Herde Elefanten. „Ich weiß, wo wir uns verstecken können“, sagt einer von ihnen. Die beiden kriechen in den Hintern einer Elefantenkuh. Diese wird von einem Elefantenbullen bestiegen, der literweise über die beiden Männer ejakuliert. Wer diesen Brachial-Humor mag, wird an „Der Spion und sein Bruder“ seine helle Freude haben. Alle anderen wird wohl eher das blanke Entsetzen packen.

Die Story hinter anderthalb Stunden dieses Fäkalhumors: Im nordenglischen Grimsby lebt der Familienvater Nobby (Baron Cohen). Er hat einen Bruder, von dem er vor 28 Jahren getrennt wurde. Seitdem ist er auf der Suche nach Sebastian (Mark Strong) – und entdeckt den Agenten gerade in jenem Moment, als der dabei ist, die Welt zu retten. Nebenbei muss er auch noch den Plan der Terroristin Rhonda George (Penélope Cruz) vereiteln, die die Menschheit auslöschen will.

Lesen Sie hier weitere Filmkritiken der Abendzeitung

 

Cohen entlarvt unsere Stereotype

 

Die Zuspitzung von Milieus hat Comedian Baron Cohen immer wieder Kritik eingebracht: In „Borat“ soll er Kasachstan beleidigt haben, in „Brüno“ Homosexuelle und in „Der Spion und sein Bruder“, nimmt der 44-Jährige die britische Unterschicht auseinander.

Im Grunde aber ist Baron Cohen ein großer Entlarver unserer eigenen Stereotype. Auch wenn man, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, durch Berge an Fäkalhumor und tief hinein in Elefantenhintern kriechen muss.


Kinos: Cinema, Cinemaxx, Kinos Münchner Freiheit, Museum Lichtspiele; R: Louis Leterrier (GB, USA, 82 Min.)

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