Der Film "Monuments Men" von und mit George Clooney bei den Berliner Filmfestspielen in der AZ-Kurzkritik
Inhalt: Alles für die Kunst! So lautet der ungewöhnliche Auftrag einer US-Spezialeinheit, die Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland unter Lebensgefahr Kulturschätze vor den Nazis retten soll. Anführer der „Monuments Men“ ist Frank Stokes (George Clooneys), der mit sechs Restauratoren, Kunsthistorikern und Architekten im Feindesland nach Michelangelos oder Picassos fahndet. Ihre geheime Mission gestaltet sich bald als schwieriger als erwartet, denn nicht nur fehlt es an Informationen, wo man die wertvollen Gemälde und Plastiken aufstöbern kann, auch die eigene Armee zeigt sich alles andere als kooperativ.
Fazit: Diese ungewöhnliche Geschichte hat auf dem Papier nicht nur dank der Aktualität im Fall Gurlitt das Zeug zum Hit. Gedreht in Deutschland und besetzt mit Superstars wie Matt Damon, Bil Murray oder Cate Blanchett schwebte Clooney aber kein packendes Drama vor, sondern ein patriotisches Actionabenteuer im Stile alter Kriegsfilme wie „Das dreckige Dutzend“. Dieser Ansatz geht jedoch gründlich schief, weil Clooney sich nicht zwischen cooler Kumpel-Klamotte (siehe „Ocean's Eleven“) oder bitterer Abrechnung mit den NS-Verbrechen (auch an der Kunst) entscheiden kann. So bleibt sein behäbig-vorhersehbarer Film erschreckend oberflächlich und belanglos. Ein Jammer bei dem Thema. Wenigstens zeigte Clooney bei der völlig überfüllten Pressekonferenz seinen berühmten Charme, indem er nicht nur Witze riss, sondern mit seinen Co-Stars sogar Prokofievs „Peter und der Wolf“ pfiff. Nur auf seine „Monuments Men“ kann man als Kinogänger leider auch getrost pfeifen. kof