„Bridget Jones’ Baby“: Die Mutter der Fettnäpfchen

In „Bridget Jones’ Baby“ kehrt die chaotische Londonerin zurück. Der dritte Teil der Reihe ist lustig, doch nicht ganz stimmig.
von  Nicoletta von Pauer
Die erschlankte Bridget (Renée Zellweger) auf dem Arm von Jack (Patrick Dempsey).
Die erschlankte Bridget (Renée Zellweger) auf dem Arm von Jack (Patrick Dempsey). © Studiocanal / Giles Keyte

In „Bridget Jones’ Baby“ kehrt die chaotische Londonerin zurück. Der dritte Teil der Reihe ist lustig, doch nicht ganz stimmig.

Der kitschige Traum von Ehemann, Haus im Grünen und Kindern: Den hatte auch Bridget Jones (Renée Zellweger) früher einmal. Inzwischen ist sie erfolgreiche TV-Produzentin, 43 Jahre alt und mal wieder Single. Mit ihrer großen Liebe Darcy (Colin Firth) hat es nicht geklappt und ihre Eierstöcke verstauben, wie sie es blumig ausdrückt. Das Liebesleben muss angefacht werden und so geht sie mit ihrer Kollegin auf ein Musikfestival.

Bridget fällt der Nase nach in den Festivalmatsch, ein gut aussehender Besucher namens Jack (Patrick Dempsey) hilft ihr auf die Beine und geht auf die Knie, um dem Aschenputtel den Schuh anzuziehen. Später am Abend lässt Bridget es so richtig krachen und wandert alkoholbeschwingt ins falsche Zelt. Oder ist es das richtige?

Plötzlich schwanger - aber von wem?

Wie der Zufall es so will, ist es Jacks Zelt, und die beiden verbringen eine schicksalhafte Nacht miteinander. Wenig später knistert es auf einer Familienfeier mit ihrem Verflossenen Darcy. Und ein paar Wochen später ist sie schwanger. Aber von wem?

Wie alles löst Bridget auch dieses Dilemma mit typischem Esprit. Erstmal müssen die Herren über die missliche Lage informiert werden. Zwischen den beiden potenziellen Vätern entbrennt ein Wettstreit um die Gunst der Dame. Der charmante Jack – nebenbei Milliardär!– lässt den steifen Darcy dabei alt aussehen.

Wobei die Frage aufkommt: Was hat Traummann Patrick Dempsey eigentlich in diesem Film verloren? Wieso buhlt seine Figur Jack um die, mit Verlaub, eher durchschnittlich attraktive Bridget?

Aber es hat ja in den beiden früheren Filmen auch gut funktioniert, zwei von Grund auf unterschiedliche Männer um sie buhlen zu lassen. Eine lustige Szene jagt die nächste, die für Bridget typischen Peinlichkeiten amüsieren, man kann mit ihr mitfiebern.

Unstimmigkeiten bei Zellwegers Paraderolle als Bridget

Und doch ist der Film nicht ganz stimmig. Renée Zellweger war in den letzten Jahren vor allem wegen ihrer plötzlich drahtigen Figur und ihres von Botox völlig veränderten Gesichts in den Medien. Und das passt so gar nicht zu ihrer Paraderolle als Bridget, in der sie früher mit ihrer Natürlichkeit begeisterte. Der 47-jährigen Zellweger hätte man eher eine Komödie über die Wechseljahre abgenommen. Da helfen auch die ständigen pseudocoolen Kraftausdrücke nichts mehr.


Kinos: Astor, Cadillac & Veranda, Cinema, CinemaxX, City, Sendlinger Tor, Gloria, Kino Solln, Leopold, Mathäser, Museum-Lichtspiele, Neues Rex, Rio, Royal

Regie: Sharon Maguire (UK 2015, 123 Min.)

 

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