"Ballad of a Small Player": Edward Bergers nächster Oscar-Anlauf?
Seit Regisseur Edward Berger (55) 2022 die vierfach mit einem Oscar ausgezeichnete Neuverfilmung des Kriegsdramas "Im Westen nichts Neues" auf die Leinwand brachte, kennt seine Karriere nur den Weg steil nach oben. Auch sein Nachfolgefilm "Konklave" sorgte bei den Academy Awards in diesem Jahr für Furore, auch wenn es am Ende bei acht Nominierungen nur für einen Goldjungen (Beste adaptierte Drehbuch) reichte.
Mit seinem neuen Film "Ballad of a Small Player", der am 16. Oktober zunächst in ausgewählten Kinos startete und ab dem 29. Oktober bei Netflix zur Verfügung steht, widmet er sich nun dem Glücksspiel-Fegefeuer. Kann auch die ungewöhnliche Tragikomödie mit Colin Farrell (49) in der Hauptrolle bei der anstehenden Award Season ein Wörtchen mitreden?
Flucht vor der eigenen Vergangenheit - darum geht es
Der spielsüchtige Glücksspieler Lord Doyle (Farrell) hat sich in Macau, dem "Las Vegas des Ostens", eingenistet. Sein Alltag in der Sonderverwaltungsregion der Volksrepublik China besteht aus wilden Nächten, viel Alkohol und dem Verzocken des bisschen Geldes, das er in seinen Taschen findet.
Doch auch in Macau wird Doyle in Person von Cynthia Blithe (Tilda Swinton) von seiner Vergangenheit und seinen immensen Spielschulden eingeholt und muss untertauchen. Als wirklich alles verloren scheint, tritt die mysteriöse Casinoangestellte Dao Ming (Fala Chen) in sein Leben. Doch kann sie es auch retten?
Ein wilder Genremix
Sowohl Berger als auch Farrell preisen ihren Film "Ballad of a Small Player", der auf dem gleichnamigen Roman von Lawrence Osborne basiert, als wilden Genremix an. Der Regisseur bezeichnet sein Werk als "eine Explosion der Sinne. Pop und Oper, Drama und Absurdität, ernsthaft und voller Humor - alles zugleich", während der Hauptdarsteller den Streifen als "ganz bizarr" deklariert.
Diese Art von Film entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu so etwas wie dem Steckenpferd des irischen Stars. Ob "The Lobster" und "The Killing of a Sacred Deer" von Giorgos Lanthimos oder "The Banshees of Inisherin" von Martin McDonagh, mit dem er 2008 schon "Brügge sehen... und sterben?" gedreht hatte - Farrell geht in diesen ambivalenten Rollen zwischen absurder Komik und tiefgreifender Tragik voll auf.
Damit scheint auch klar: Filmfans, die sich an den genannten Beispielen aus dem Schaffen von Colin Farrell nicht sattsehen können und ohnehin eine Vorliebe für ungewöhnliche Kinoerlebnisse haben, werden mit "Ballad of a Small Player" ein gutes Blatt auf ihrer Hand vorfinden. Und womöglich auch gute Karten für die Oscars.
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