Amour fou ohne Höhepunkte
Im Rettungsring untergegangen ist Karim Ainouz Film "Praia do Futuro" - weil die Geschichte fehlt
Inhalt: Donato (Wagner Moura) ist Rettungsschwimmer aus Passion. Dennoch kann er nicht verhindern, dass am Praio do Futuro, einer der bekanntesten Strände Brasiliens, ein Mann in den Fluten ertrinkt. Sein trauernder Freund ist der deutsche Mechaniker Konrad (Clemens Schick). Es dauert jedoch nicht lange, bis er eine Affäre mit Donato beginnt. Die beiden sind sogar so verliebt, dass Donato in Brasilien alles aufgibt und auch seinen Bruder und seine Mutter im Stich lässt, um mit Konrad in Berlin zusammenleben zu können. Doch kaum in Deutschland angekommen, gibt es erste Risse in ihrer Beziehung.
Kritik: Filme wie „Praia do Futuro“ tauchen immer mal wieder im Berlinale-Wettbewerb auf. Die Frage nach dem warum kann wohl nur Festivalleiter Dieter Kosslick beantworten. Denn das Beziehungsdrama von Karim Ainouz verzichtet auf alles, was Kino im Normalfall ausmacht: Figurenentwicklung, Wendungen, Dramatik – kurz gesagt auf eine Geschichte. Gezeigt wird stattdessen eine amour fou ohne Höhepunkte; außer man zählt die expliziten Sexszenen dazu. Die charakterlosen Figuren umkreisen, belauern sich. Man sieht sie in Discos, beim Duschen (häufig), beim Sex (noch häufiger), aber warum man ihnen bei ihrem Liebes(Un-)Glück folgen soll, bleibt bis zum Schluss unklar.
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