Amazon zahlte nur 20 Millionen Dollar für James Bond

Steuerunterlagen enthüllen: Amazon zahlte für James Bond nur 20 Millionen Dollar. Doch es gibt wohl noch wichtiges Kleingedrucktes, das die wahren Kosten verschleiert.
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Der wahre Preis für James Bond bleibt ein Geheimnis.
Der wahre Preis für James Bond bleibt ein Geheimnis. © imago/ZUMA Press

Was kostet der berühmteste Spion der Welt? Offiziell gerade mal 20 Millionen Dollar. Doch der wahre Preis dürfte komplizierter sein. Neue Steuerunterlagen von EON Productions zeigen zwar den offiziellen Kaufpreis, den Amazon für die James-Bond-Rechte bezahlt hat. Doch wie der "Hollywood Reporter" berichtet, gibt es entscheidendes Kleingedrucktes im Vertrag, das nicht öffentlich ist - und das den wahren Wert des Deals verschleiert.

Im Februar hatte Amazon verkündet, sich mit Barbara Broccoli und Michael G. Wilson auf einen Deal geeinigt zu haben. Der Tech-Gigant übernahm die volle Kontrolle über James Bond und das damit verbundene geistige Eigentum. Viele Beobachter erwarteten einen Kaufpreis im dreistelligen Millionenbereich.

Die britische Steuererklärung von EON Productions für das Jahr 2024 gibt die Gesamtvergütung allerdings mit 20 Millionen Dollar an. Für eine der wertvollsten Film-Franchises der Welt erscheint die Summe absurd gering. Zum Vergleich: Der letzte Bond-Film "Keine Zeit zu sterben" spielte allein weltweit über 770 Millionen Dollar ein. Dass Amazon die Rechte am gesamten Franchise für weniger als drei Prozent dieser Summe bekommen haben soll, erscheint unglaubwürdig.

Das entscheidende Kleingedruckte fehlt

Die Erklärung liefert vermutlich das, was in den Steuerunterlagen nicht steht. Wie aus dem ursprünglichen Deal hervorging, wird die Familie Broccoli durch die Joint-Venture-Struktur des Deals weiterhin wirtschaftlich am Bond-Franchise beteiligt sein.

Zudem ist es laut "Hollywood Reporter" möglich, dass weitere Zahlungselemente wie Earn-outs den Preis beeinflussen. Bei Earn-outs werden zusätzliche Zahlungen fällig, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt werden, etwa wenn die Bond-Filme bestimmte Einspielergebnisse erreichen. Auch Boni oder Aktienoptionen könnten Teil des Deals sein.

Quellen hatten zum Zeitpunkt der Bekanntgabe des Deals vermutet, dass der Gesamtwert näher an einer Milliarde Dollar liegen könnte. Diese Einschätzung erscheint nun deutlich realistischer als die offiziell gemeldeten 20 Millionen. Ein Sprecher von Amazon lehnte es ab, sich zu den Unterlagen oder zur tatsächlichen Höhe der Zahlung zu äußern.

Hollywood rätselte wochenlang über den Deal

Der ursprüngliche Deal hatte im Februar für gewaltiges Aufsehen gesorgt. Die Familie Broccoli kontrollierte Bond jahrzehntelang - wenn auch zuletzt mit Amazon MGM als finanziellem Partner. Dass die Familie nun die Kontrolle abgab, wurde über Wochen hinweg zum Gesprächsthema in Hollywood.

Der Tech-Konzern engagierte anschließend Amy Pascal und David Heyman, um den neuen Film zu betreuen. Als Regisseur holte Amazon "Dune"-Filmemacher Denis Villeneuve an Bord. Die Vorbereitungen für den nächsten Bond-Film laufen bereits auf Hochtouren.

Broccolis setzen künftig auf Independent-Kino

Was Barbara Broccoli, Michael G. Wilson und EON Productions für die Zukunft planen, verraten ebenfalls die Steuerunterlagen. "Mit Blick auf die Zukunft wird nach dem Verkauf eine bedeutende strategische Neuausrichtung erwartet", heißt es in der Steuererklärung. "Der Hauptfokus wird künftig auf fortgesetzten Investitionen in kleinere Filme und unabhängige Produktionen liegen."

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