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Alles für den Sohn
Oscar-Preisträger Jamie Foxx wandelt im verkorksten Actionthriller "Sleepless - Eine tödliche Nacht" auf den Spuren von Liam Neeson.
von Christopher Diekhaus
Das hochtourige Hacker-Verwirrspiel "Who Am I - Kein System ist sicher" ließ Hollywood auf den gebürtigen Schweizer Baran bo Odar aufmerksam werden, der bereits 2010 mit "Das letzte Schweigen" ein beklemmend-abgründiges Thriller-Drama vorgelegt hatte. Sein US-Debüt "Sleepless - Eine tödliche Nacht" basiert auf einem packenden französischsprachigen Reißer, bietet allerdings bloß enttäuschend schablonenhafte Action-Unterhaltung. Im Mittelpunkt steht der korrupte Las-Vegas-Cop Vincent Downs (
Jamie Foxx
), der gleich in der Eröffnungssequenz nach einer wilden Verfolgungsjagd zusammen mit seinem Partner einen Drogentransport überfällt und Kokain im Wert von mehreren Millionen Dollar erbeutet. Dummerweise wird Downs bei der Schießerei jedoch erkannt, weshalb Stanley Rubino (Dermot Mulroney), dem die Ware gehört, den Teenager-Sohn des Polizisten (Octavius J. Johnson) entführen lässt. Da der schmierige Casino-Betreiber den Stoff an den skrupellosen
Gangster
Novak (Scoot McNairy) weitergeben muss und selbst mächtig unter Druck steht, zitiert er Vincent in seinen Glückspieltempel und verlangt die sofortige Aushändigung der Drogen. Während der verzweifelte Vater das Leben seines entfremdeten Sohnes zu retten versucht, kreuzt im Casino die interne Ermittlerin Jennifer Bryant (Michelle Monaghan) auf, die ihren kriminellen Kollegen um jeden Preis zur Strecke bringen will. Eigentlich verspricht das Szenario reichlich Nervenkitzel, zumal sich ein Großteil des Geschehens innerhalb des Casino-Komplexes abspielt. Anders als das französische Ursprungswerk "Sleepless Night: Nacht der Vergeltung" (2011) kann Baran bo Odars Hollywood-Remake den Zuschauer jedoch nicht ernsthaft für den Protagonisten und dessen Dilemma begeistern. Klischees bestimmen schon das erste Drittel: Vincent wird als unzuverlässiger Vater gezeigt, der ein angespanntes Verhältnis zu seiner Ex-Frau pflegt. Seine Widersacherin Bryant tritt als ruppig-entschlossene Gerechtigkeitsfanatikerin mit belangloser Backstory in Erscheinung. Und die
Gangster
- insbesondere Novak - sind eindimensionale Pappkameraden, die sich zuweilen himmelschreiend dämlich verhalten. Dringlichkeit und Dynamik wollen auch nach der Entführung des Sohnes nur selten aufkommen, wenngleich die von Michael Kamm komponierte Musik spürbar um Spannungssteigerung bemüht ist. Unglaubwürdige Wendungen und logische Brüche treten angesichts der wenig dichten Atmosphäre umso deutlicher in den Vordergrund und dürften in manchen Momenten für unfreiwillige Lacher sorgen. Das Gefühl der Ausweglosigkeit, das durch den begrenzten Schauplatz erzeugt werden soll, will sich partout nicht einstellen. Zum einen, weil Rubinos Spieltempel nicht wie ein prunkvolles Casino, sondern wie eine mittelmäßig ausgestattete Filmkulisse erscheint. Und zum anderen, weil bo Odar wahllos Helikopteraufnahmen der Glitzer-Metropole in das ohne erzählerische Raffinesse abgespulte Treiben hineinmontiert. Hauptdarsteller Jamie Foxx und Kollegin Michelle Monaghan sind durchaus engagiert bei der Sache. Und auch die Nahkampf- und Stuntszenen lassen eine gewisse Kompetenz erkennen. Unter dem Strich reicht das allerdings nicht, um aus "Sleepless" erinnerungswürdiges Adrenalinkino zu machen. Bedauerlich, da der Regisseur genau dies mit seinem Spielfilmvorgänger "Who Am I" eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Bleibt nur zu hoffen, dass bo Odar nach seinem verkorksten Action-Remake in Hollywood nicht schon jetzt als Eintagsfliege abgestempelt wird.
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