Kein Rachefeldzug
Der Co-Autor des umstrittenen Krimis „Der Sturm“, der Arzt Martin Winkler, hat sich fassungslos gezeigt angesichts der Reaktionen auf das Buch. „Wir haben einen klassischen Kriminalroman geschrieben und nie damit gerechnet, dass wir eine solche Aufregung produzieren könnten“, sagte er.
Winkler hat das Buch unter dem Pseudonym Per Johansson zusammen mit Thomas Steinfeld verfasst, dem Feuilletonchef der „Süddeutschen Zeitung“. In Medienberichten war der Vorwurf erhoben worden, dass das Mordopfer an den Mitherausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ Frank Schirrmacher erinnere, der bis 2001 der Chef Steinfelds war.
In die Romanfiguren seien Eigenschaften vieler Personen eingeflossen, betonte Winkler. „Da gibt es keinen Rachefeldzug.“ Das Schreiben habe vor allem Spaß machen sollen. Steinfeld und er hätten sich das Schreiben „durch keinerlei Ressentiments gegen lebende Personen trüben lassen“, erklärte der Münchner, der Schirrmacher nach eigenen Worten persönlich nicht kennt.
Die Idee zu dem Krimi sei im Frühsommer 2011 entstanden, als er Steinfeld in dessen Ferienhaus in Südschweden besucht habe, erzählte der Mediziner. Sie hätten in dem Land ausgiebige Recherchereisen unternommen. Die Geschichte spielt in Schweden, im Mittelpunkt steht der Lokaljournalist Ronny Gustavsson, der in eine Verschwörung hineingerät. Das Buch erscheint in den nächsten Tagen.
Steinfeld und er hätten die Figuren zusammen entwickelt, das Buch hätten sie kapitelweise geschrieben und die Textpassagen gemeinsam überarbeitet, sagte er. Den Beitrag beider Autoren bezifferte er auf ein Verhältnis 50:50.