Im Laufe der Zeit wachsen Flügel
Wie eh und je: Roger Hodgson punktet lässig mit dem Nachlass von Supertramp.
Manchmal bekommt der Pop Flügel: „Fast hätten wir es nicht mehr geschafft, rechtzeitig hier zu sein“, erklärt Roger Hodgson im vollbesetzten Tollwood-Zelt, „aber dann haben wir auf halbem Weg einen kleinen Privat-Jet gemietet. Denn nach München zu kommen, ist wie nach Hause zu kommen“. Wer kann, der kann. Und dann zum Einstieg „Take The Long Way Home“!
Roger Hodgson, neben Rick Davies einer der beiden Nachlassverwalter von Supertramp (für viele der bessere), kommt ohne Band. An seiner Seite lediglich Eric McDonald, der Mundharmonika, Melodika, alle möglichen Blasinstrumente – vor allem Saxophon - plus Keyboards spielt und damit die typischen Sound-Tupfer spendet.
Hodgson an den Keyboards und an der Gitarre abwechselnd, je nachdem. Hauptsächlich aber als Sänger seiner unvergessenen Hits: „Give A Little Bit“, „It’s Raining Again“, „Breakfast In America“, „The Logical Song“, und in der Zugabe „Dreamer“ und „School“.
Dazwischen aber auch Kompositionen, die nicht so bekannt sind, ihm aber, wie er sagt, sehr ans Herz gewachsen sind: „Easy Does It“, „Sister Moonshine“ und das Monsterwerk „The Fool’s Overture“, sicher eines der Highlights dieses Abends.
Die Gesangsstimme leicht und glockenklar wie einst im Studio; die Präsentation und Moderation charmant, locker. Und das Schönste: Man vermisst keinen Augenblick die Band. Alle Songs sprechen für sich. Denn sie haben im Lauf der Zeit Flügel bekommen.
Der zweite Teil der großen Supertramp-Retrospektive – dann aber mit Hodgons Ex-Partner Rick Davies und Kollegen – kommt am 20. September in die Olympiahalle. Und man darf mehr als gespannt sein.
Arno Frank Eser
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