Höllische Glockenklänge
AC/DC spielen am Wochenende in München, bayerische Coverbands leben die Musik das ganze Jahr - hier gibt's die Soundbeispiele der besten Coverbands.
Ihr Konzert in der Münchner Olympiahalle war in wenigen Minuten ausverkauft, auch für das Open Air am 15. Mai im Olympiastadion gibt es seit Monaten keine Tickets mehr. Kein Wunder, schließlich sind AC/DC mit über 200 Millionen verkauften Alben eine der erfolgreichsten Rockbands der Welt. Und zweitens gehen sie nicht mehr häufig auf Tour.
Für das Live-Erlebnis mit Hymnen wie „Highway To Hell“ und anderen Rockklassikern müssen in den Dürrejahren die heimischen Coverbands sorgen. München hat mit Overdose einen ganz hervorragenden Live-Ersatz, aber auch in der bayerischen Provinz ist die Leidenschaft für die Musik der Australier ungebrochen. Und die Erwartungen an das Konzert sind riesig.
AM/FM aus Fürth
„Die wahrscheinlich beste und originalste AC/DC-Interpretation der Welt“ – das behauptet von sich die Tribute-Band AM/FM aus dem Landkreis Fürth. Für die professionellen Musiker ist es da eine Selbstverständlichkeit, auf denjenigen Gitarren zu spielen, die auch AC/DC benutzen.
Walter Tomasi, Leadgitarrist und Angus-Young-Double bei AM/FM, behauptet gar, dass kein Unterschied hörbar wäre, würde man auf der Bühne Angus Young durch ihn ersetzen. Will man AC/DC möglichst authentisch wiedergeben, führt natürlich bei allem Fleiß und bei aller Liebe zu den Originalinstrumenten kein Weg an den echten Musikern vorbei. Diese hat Tomasi schon mehrmals getroffen, persönlich und auf Konzerten. Vielleicht 50 Mal hat Tomasi die Band schon live gesehen: „Auch heute will ich versuchen, noch eine Karte zu ergattern.“
Bullage aus Freising
Seit 2008 erst covern die Jungs von „Bullage“ die Lieder von AC/DC auf der Bühne, obgleich sie schon vorher gemeinsam eigene Songs produzierten, allerdings nicht mit dem gewünschten Erfolg. Doch Gitarrist Dan Shulk bearbeitete damals mit seinen Händen nicht nur seine Gitarre, sondern auch Holz. Daraus schnitzte er AC/DC-Puppen, die er dann den Australiern überreichen durfte.
Nachdem die Musiker aus der Nähe von Freising 2004 dann auch noch mit Dave Evans, dem allerersten Sänger von AC/DC, auf Tournee gingen, lag die Gründung einer Cover-Band auf der Hand. Ihr musikalischer Schwerpunkt liegt dabei auf der frühen Phase von AC/DC, als noch Bon Scott Sänger der Band war; doch auch die Songs mit Nachfolgesänger Brian Johnson finden sich in ihrem Repertoire – ohne „Hells Bells“ geht’s dann doch nicht.
Five Volts aus Kelheim
Die Mitglieder von Five Volts sind etwa halb so alt wie die Musiker von AC/DC, die sie seit 2003 covern. Das kann im Rockgeschäft durchaus Vorteile haben, schließlich wollen sie ja nicht das Aussehen ihrer Vorbilder, sondern deren Musik covern. „Dann sieht halt unser Angus Young besser als das Original aus“ – so der knappe Kommentar von Hannes „Mal“ Heid, der in seiner Band die Rhythmus-Gitarre spielt.
Selbstverständlich sind die Five Volts auch beim heutigen AC/DC-Konzert in der Olympiahalle mit von der Partie. Allerdings nur als Zuschauer und nicht vollständig, weil der Bassist derzeit in Australien verweilt und das Grab von Bon Scott, dem Lead-Sänger von AC/DC aus den Anfangszeiten, besucht. Für Fans mag ein solcher Totenkult etwas ganz Besonderes sein, für eine Cover-Band allerdings ist er ein Muss.
- Themen: