Hasen lernen Tapferkeit

»Rotkäppchen« als freches Musical für die ganze Familie: Die Eigenproduktion des Lustspielhauses hat am Samstag Premiere und soll die nächsten zwei Jahre gespielt werden.
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»Rotkäppchen« als freches Musical für die ganze Familie: Die Eigenproduktion des Lustspielhauses hat am Samstag Premiere und soll die nächsten zwei Jahre gespielt werden.

Es war einmal eine Politrock- Gruppe namens Floh de Cologne, die mit Kabarett, Agitations-Revuen und Krautrock in den 70er Jahren in Deutschland Furore machte. Für eine Theateraufführung des „Rotkäppchen“-Märchenstücks von Jewgenij Schwarz in Erlangen schrieb die Band die Musik und Songs. Daraus wurde 1977 eine „Rotkäppchen“- CD mit prominenten Liedermachern: Franz-Josef Degenhardt, Dieter Süverkrüp, Hannes Wader und Hanns-Dieter Hüsch als Erzähler.

Aus der Kult- Platte entstand 1981 ein eigenes Bühnenmusical für das Staatstheater Wiesbaden. Dick Städtler (59) war damals Gitarrist und Sänger bei Floh de Cologne. Er hat jetzt das Musikmärchen für die ganze Familie neu inszeniert. Die Eigenproduktion des Lustspielhauses hat am Samstag Premiere und soll die nächsten zwei Jahre jeweils zwei bis vier Mal im Monat gespielt werden.

Der böse Wolf war Stalin

Jewgenij Schwarz zielte mit seinen Tierfabeln auf die politischen Verhältnisse in der Sowjetunion: Der böse Wolf war Stalin. Die Floh-de-Cologne- Fassung hat keine politische Botschaft: „Es geht in erster Linie um Mut und Einigkeit“, sagt Städtler. Rotkäppchen hat für die Waldtiere eine Tapferkeitsschule gegründet. Das ärgert den Wolf, dessen Magen knurrt. Er will Rotkäppchen fressen, aber er hat nicht mit den Hasen gerechnet. In seiner Überarbeitung hat Städtler „die 70-Jahre-Pädagogik rausgenommen“ und die Sprache in einem Rap-Flow an heute angepasst. Sechs Schauspieler haben sich für ihre Rollen mit Körper-, Kraft- und Tanzsport-Training fit gemacht.

Städtler verwendet alle möglichen Stilmittel – von Impro- bis Staatstheater. Auch für die Erwachsenen sei viel Spaß versteckt, meint er: Schlagerzitate von Roy Black bis Peter Kraus, und drei Musikclowns, die als Charlie Chaplin, Elroy von den Blues Brothers und Chico Marx auftreten, ergänzt von einem Schauspieler als Pat (ohne Patachon).

Gabriella Lorenz

Lustspielhaus, 15., 16., 29. März, 5., 26. April, 14 Uhr, Telefon: 34 49 74

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