Hardcore-Abend im Backstage
Volles Metall-Paket im Backstage mit "Evergreen Terrace", "Nasty" und "Casey Jones" - eine junge Kritikerin der Abendzeitung hat sich das Spektakel angesehen.
München - Es ist laut und stickig im Clubraum des Backstages, schallende Screams übertönen jeden Verständigungsversuch der Besucher und vor der Bühne versuchen sich muskelbepackte Männer in Hardcore T-Shirts im „Flying Dancing“.
Keine Frage, die „Hell on Earth“-Tour füllt beinahe jedes Hardcore-Klischee voll und ganz aus. Doch vor allem zu Beginn erscheint das Publikum ein wenig skeptisch: Während sich im hinteren Teil des Raumes das Publikum aneinander drängt, ist der Raum vor der Bühne beinahe leer. Der Sänger von „Nasty“ scheitert zu Beginn seines Auftritts kläglich bei dem Versuch, das Publikum durch mehrfache Aufforderungen näher an die Bühne zu locken – schade eigentlich, denn soliden Hardcore produzieren „Nasty“, wie auch „Casey Jones“ und „Full Blown Chaos“ allemal.
Eindeutiger Höhepunkt des Events ist jedoch „Evergreen Terrace“, eine Metalcore-Band aus Florida, welche es nach kurzer Zeit auch schafft, den restlichen Teil der Zuhörer ganz in ihren Bann (und die Mitte des Circle-runs) zu ziehen.
Das Eis ist gebrochen, das Publikum tobt, pogt - und entert gegen Ende des Konzerts spontan die Bühne. Kein Wunder, denn „Evergreen Terrace“ fallen mit ihrer Mischung aus Metalcore und Symphonic Hardcore aus dem gewöhnlichen Hardcore-Standart heraus.
Auf „Unearth“, die letzte Band des Abends, kann an dieser Stelle von der geneigten Autorin leider nicht näher eingegangen werden, da ein unvorsichtiger Flying Dancer inmitten des Pogos ein wenig zu exzessiv um sich schlug. Aber ganz ehrlich – sollte ein Hardcore-Konzert nicht auch so enden?
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