Grizzly Bear in der Theaterfabrik
Die Radiohead-Günstlinge von Grizzly Bear sind in der Theaterfabrik aufgetreten.
Man wollte Erleuchtung finden in der Musik der Radiohead-Günstlinge von Grizzly Bear. Live sollten die wabernden Sound-Ufos des Quartetts aus Brooklyn ihre Kraft entfesseln und mitsamt seiner nerdigen Jünger entschweben. Soweit die Erwartungen. Doch die bärtigen Männer aus den ersten Reihen hatten ihre Rechnung ohne die erkrankten Stimmbändern von Frontmann Daniel Rossen gemacht.
Mit hochrotem Kopf schleppte der sich durch den Pflichtteil des Abends – eine Stunde, 13 Lieder. Das Singen überließ er größtenteils seinem Co Ed Droste. Der gab schwitzend sein Bestes, konnte aber das typische schwirrend-entrückte Timbre von Rossen nicht ersetzen. Die Single „Knife“ klang gut, „Two Weeks“ wurde schon auf Grund der treibenden Klavierakkorde zum Mitreißer. Aber das war’s dann. Ohne die harmonisch zusammengewobenen Gesänge waren die vielschichtigen und wendungsreichen Kompositionen von Grizzly Bear doch recht verloren.
Johanna Jauernig
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