Gegen den Grant

Josef Ernst Köpplingers Premieren im ersten Umbau-Jahr am Gärtnerplatztheater
Robert Braunmüller |
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Angst hat er nicht mehr, seit er einmal mit einem Bungee-Seil in die Tiefe gesprungen ist. Das sind beste Voraussetzungen für eine Intendanz am Gärtnerplatztheater, das während der Renovierung für mindestens zwei Spielzeiten auf Wanderschaft durch Hallen und Bühnen dieser Stadt gehen muss.

Josef Ernst Köpplinger, der Nachfolger von Ulrich Peters, beweist schon zum Einstieg Mut: Mitten im Altweibersommer, am 16. September, stellt sich der neue Chefdirigent Marco Comin mit einem Freiluftkonzert vor dem Stammhaus vor. Seine erste Premiere inszeniert Köpplinger im Deutschen Theater: Ab 11. Oktober gibt’s im Fröttmaninger Zelt das unverwüstliche Singspiel „Im weißen Rößl” von Ralph Benatzky. Der singende Schauspieler Michael von Au erheitert als schöner Sigismund. Den Kaiser Franz Josef verkörpert in der Premiere und der Hälfte der Vorstellungen kein Geringerer als Maximilian Schell. Gespielt wird eine Serie von 34 Vorstellungen bis Silvester, was nicht geringe Furchtlosigkeit beweist.

Auch die übrigen Neuproduktionen laufen „en suite”. Brigitte Fassbaender inszeniert Donizettis „Don Pasquale” mit Franz Hawlata. Premiere ist am 25. Oktober im Cuvilliéstheater. Zur Weihnachtszeit gibt’s „Das Dschungelbuch” als Familienmusical ab 30. November im Deutschen Theater und Arthur Honeggers „Johanna auf dem Scheiterhaufen” als von Max Keller beleuchtetes Konzert in der Alten Kongresshalle auf der Theresienhöhe.

Im neuen Jahr lässt der neue Ballettchef Karl Alfred Schreiner „Dornröschen” in der Reithalle tanzen (ab 26. Januar). Am gleichen Ort gibt es am 21. Februar ein Wiedersehen mit dem Gärtnerplatz-Urgestein Gisela Ehrensperger: Sie spielt das Fräulein Schneider im Musical „Cabaret”, Werner Sobotka inszeniert.

Ein paar Tage später folgt im Deutschen Theater Cole Porters Step-Musical „Anything goes”, inszeniert vom Hausherrn. Emmy Werner, die Grande Dame des Wiener Volkstheaters, beglückt Operettenfans ab 12. April mit Carl Millöckers „Der Bettelstudent” im Prinzregententheater. Auch hier ist die Ehrensperger dabei. Ab 1. Juni wird am gleichen Ort die musikalische Farce „Der Präsident” uraufgeführt, komponiert von Friedrich Cerha nach Franz Molnars „Eins, zwei, drei”, der Vorlage des legendären Billy-Wilder-Klassikers.

Die Spielzeit endet eher düster mit dem Ballettabend „memento mori”. Sonst ist überwiegend alpenländisch gefärbter Frohsinn angesagt. Das Gärtnerplatztheater bleibt auch unter Köpplinger eine Wundertüte zur Abwehr des Münchner Grants. Den hat übrigens auch Ulrich Peters hinter sich gelassen: In der Spielzeitvorschau grüßt er den Nachfolger mit freundlichen Worten.

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