Gackerlbunter Budenzauber

Jacques Offenbachs „Contes d’Hoffmann“ mit Rolando Villazón bei den Opernfestspielen
Christa Sigg |
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Jacques Offenbachs „Contes d’Hoffmann“ mit Rolando Villazón bei den Opernfestspielen.

Am Ende busselt er wieder wild um sich. Es muss raus aus ihm, Rolando Villazón hat die Mörderpartie überstanden, und man ertappt sich selbst dabei, erleichtert aufzuatmen. Der Hoffmann ist immer noch nicht seine Sache, da hilft es schwerlich, dass er sich mit Karacho in jedes Detail wirft, so, wie ein Becken schlagendes Spielzeugäffchen oder eine dieser rasenden Blechmäuse. Mit dem Unterschied, dass die aufgezogenen Nostalgiekameraden wie die Olympia irgendwann schlapp machen.

Villazón geht das düster Verzweifelte ab. In den gackerlbunten Budenzauber von Regisseur Richard Jones mag sich das gut fügen, nur bleibt der Startenor auch stimmlich zu harmlos. Oft klingt er gedämpft wie aus dem Nebenraum oder köchelt auf Sparflamme. Offenkundig wird das, wenn seine Angebeteten – drei Soprane sind diesmal statt der umwerfenden Diana Damrau im Einsatz – von der Bremse gehen: Anna Virovlansky (Giulietta) wird dann zum verhängnisvoll bezirzenden Vamp, Olga Mykytenko (Antonia) leidet etwas hysterisch flackernd ihrem Ende entgegen, und die köstliche Brenda Rae (Olympia) häckselt sich nicht immer astrein durch die Koloraturen. Offenbachs Vermächtnis ist halt ein schwieriges Konglomerat, in dem auch Marc Piollet am Pult des Staatsorchesters tiefer wühlen dürfte.

Aber wenn selbst das Dunkelbösdämonische von Coppélius bis zum Miracle (John Relyea) den Schauer eher vom Hörensagen kennt, muss wenigstens aufs Hauspersonal – Chor, Conners & Co. – Verlass sein. Und so war’s auch. Doch vor allen noch betörte die nimmermüde, präzise, stimmsinnliche Angela Brower als Hoffmanns Muse und Freund.

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