Foreigner im BR-Studio
Foreigner sind zurück aus den 80ern und reformiert. Im Studio 2 des Bayerischen Rundfunks stellten sie ihr neues Album „Can’t Slow Down“ vor und erinnerten sich an alte Hits wie „Hot Blooded“, „Double Vision“ oder „Feels Like The First Time“.
Es ist eine gigantische Schnulze, eigentlich so abgehört, dass man meint, sie nicht und niemals wieder ertragen zu können. Aber „I Want To Know What Love Is“ hat einfach diese perfekte Dramaturgie, dieses Lavawallen im Vulkankessel der Gefühle bis Refrain-Eruption.
Foreigner sind zurück aus den 80ern und reformiert. Im Studio 2 des Bayerischen Rundfunks stellten sie ihr neues Album „Can’t Slow Down“ vor und erinnerten sich an alte Hits wie „Hot Blooded“, „Double Vision“ oder „Feels Like The First Time“. Und das im Wesentlichen nur mit drei akustischen Gitarren in reduzierter Bandbesetzung. Nachzuhören am 9. März ab 22.05 Uhr in Bayern 3.
Tatsächlich wirken Mick Jones, Kelly Hansen, Jeff Pilson und Thom Gimbel so entspannt auf der Bühne, als würden sie ein Kneipenkonzert für Freunde geben. In drei Fragerunden durfte das Publikum die Foreigner-Jungs auspressen. Da offenbarte sich eine erstaunliche Diskrepanz zwischen dem Musikgeschmack von Mick Jones und dem von Sänger Kelly Hansen: The Killers und Kings of Leon stehen gegen Alicia Keys und Lady Gaga. Zur Ehrenrettung schiebt Hansen noch Ella Fitzgerald nach. Er ist ein Soul-Mann. Das tut Foreigner gut.
Nachdem Lou Gramm endgültig die Band verlassen hat, ist bei diesem Gig zu spüren, dass die Gruppe, die als Gründungsmitglied nur noch Mick Jones hat, das Foreigner-Gefühl für sich zurückerobern will. Bedingt funktioniert das mit der neuen Single „When It Comes To Love“ – selbst in ihrer akustischen Version noch so glatt und nach Erfolg fischend wie die mit Photoshop bearbeiteten künstlichen Schönheiten auf den TV-Magazinen. Deutlich anders und ebenfalls vom neuen Album der Song „Give Me A Sign“. Das ist R’n’B-Soul, der im Refrain einen stampfenden Motown-Sound zündet, der auch sofort auf das Publikum überspringt.
Christian Jooß
- Themen:
- Bayerischer Rundfunk
- Lady Gaga