Fluchen bleibt im US-Fernsehen verboten
New York/Washington (dpa) - Fluchen bleibt im amerikanischen Fernsehen verboten. Der Oberste Gerichtshof in Washington bestätigte am Dienstag mit fünf gegen vier Stimmen das Recht der Regierung, TV-Sender bei einem Verstoß mit drastischen Geldstrafen zu belegen.
Die US-Fernsehanstalten FOX, ABC, CBS und NBC hatten sich gegen eine Regelung gewehrt, nach der die staatliche Medienkommission FCC bis zu 325 000 Dollar (rund 250 000 Euro) Strafe verlangen darf, wenn ein Sender auch nur einen einzelnen, zufällig fallenden Kraftausdruck ausstrahlt.
Die Behörde hatte die scharfe Regelung 2004 eingeführt. Auslöser waren Auftritte von US-Sängerin Cher und Partygirl Nicole Richie, die bei der Verleihung der Billboard Musikpreise das englische «F-Word» benutzt hatten. Das Gericht befand mehrheitlich, die Kommission könne begründet zu dem Schluss kommen, strenger gegen die Verbreitung einer «unflätigen Sprache» vorzugehen.
Die Entscheidung ließ allerdings offen, ob das Verbot von Flüchen und Kraftausdrücken gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung verstößt. Diese Frage wurde zunächst an ein untergeordnetes Gericht verwiesen.
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