Festivalsaison in vollem Gange
Gelungener Auftakt der Doppelfestivals "Hurricane" und "Southside" in Scheeßel (Niedersachsen) und Neuhausen ob Eck (Baden-Württemberg): Insgesamt mehr als 100 000 Besucher rockten sich ab Freitagabend warm. Bei dem dreitägigen Festival werden knapp 70 Bands auf die Bühnen gehen.
Als erster musikalischer Volltreffer erwiesen sich am Freitagabend in Scheeßel vor rund 60 000 Zuschauern Franz Ferdinand. Ausgelassen tanzte und sang die Menschenmasse beim Auftritt der Briten. Auch die Pop-Sängerinnen Katy Perry und Duffy wussten zu überzeugen: Sie zeigten bei ihren Shows viel Bein. Das zunächst wechselhafte Wetter verschonte das Publikum zu späterer Stunde vor neuem Regen, aber nicht vor einem unterkühlten Auftritt der Headliner Kings of Leon.
Mit der wiedervereinten Gruppe Faith No More um Sänger Mike Patton stand am Samstagabend für viele Festivalgänger das größte Highlight des diesjährigen Programms auf der Bühne. Die 25-Jährige Verena Harms aus Hamburg will ganz nah ran: „Ich stelle mich um acht Uhr in die erste Reihe und warte da solange.“ Der Auftritt war für 23.00 Uhr geplant.
Stundenlanges Warten auf die Lieblingsband
Beim Southside Festival in Neuhausen ob Eck sorgten am Freitagabend das Berliner Kult-Trio Die Ärzte und die australische Rocklegende Nick Cave mit seiner Band The Bad Seeds für die ersten Höhepunkte. Am Samstag erwarteten die 50 000 Open-Air-Fans unter anderem die US-amerikanische Band Kings of Leon, Franz Ferdinand und die Multikulti-Gruppe Culcha Candela aus Berlin.
Dass Die Ärzte auf ihren Konzerten immer für Überraschungen gut sind, ist allseits bekannt. Mit Schutzhelmen ausgestattet forderten sie das Southside-Publikum auf, leere Plastikbecher auf die Bühne zu werfen. Sofort setzte ein regelrechter Becher-Regen in Richtung des Trios ein. Das Pfand, das sie für die Becher erhalten, wollten sie der Organisation „Viva con Agua“ spenden. Diese setzt sich für Trinkwasserversorgung in Entwicklungsländern ein und sammelt auf dem gesamten Festival für ihre Projekte. Mit Klassikern wie „Westerland“ oder „Zu spät“ brachten Die Ärzte die Menge ebenso in Fahrt wie mit den aktuellen Songs „Junge“ und „Lass die Leute reden“. (dpa)
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