Feiern im gewohnten Gegenwind
Ausgerechnet zum heutigen zehnten Geburtstag des Buchheim-Museums sorgt der Bayerische Oberste Rechnungshof mit Kritik am Haus für Wirbel. Die Verantwortlichen, Kuratorin Clelia Segieth und der Vorstand der Buchheim-Stiftung, Burkhard Stich, wiesen die Kritik zurück. Mehr als 1,2 Millionen Besucher, im Schnitt 80000 pro Jahr, habe das Museum seit 2001 angezogen, sagte Segieth. Das sei eine „gute Zahl”.
Dagegen hatte der ORH vor dem Hintergrund „dramatisch sinkender” Besucherzahlen eine „intensivere Zusammenarbeit mit den staatlichen Museen angeregt” und die „Überfinanzierung” des Hauses kritisiert. „Das Museum konnte Rücklagen von bisher 1,7 Millionen Euro aufbauen”, monierte der ORH, weil es eine Sonderbehandlung bei der Finanzierung bekäme. Ende des Jahres werde sich der Haushaltsausschuss des bayerischen Landtags „erneut mit der Angelegenheit beschäftigen”. Der geschäftsführende Vorstand der Buchheim-Stiftung will von den Vorwürfen nichts wissen. „Wir haben keine dramatisch sinkenden Besucherzahlen”, sagte er auf Anfrage. Die Rücklagen von 1,7 Millionen Euro würden gebraucht, um dem „Erhalt der Bausubstanz nachkommen zu können”.
Wenn jetzt das Buchheim-Museum Zehnjährigers feiert, ist dieses Museum gemessen an der langen Planungskampf-Phase jung. Jahrzehntelang hatte es so ausgesehen, als würde aus Buchheims Museums-Plänen gar nichts werden. Duisburg, München, Chemnitz und Weimar waren im Gespräch, doch der streitlustige Kunstliebhaber überwarf sich mit den Verantwortlichen. Dem Plan, die Sammlung in seinem Wohnort Feldafing unterzubringen, schoben die Bürger in einem Bürgerentscheid einen Riegel vor. Die Feldafinger seien „Gullyratten”, wetterte Buchheim.
„Damals ging ein tiefer Riss durch Feldafing”, erinnert sich Bürgermeister Bernhard Sontheim. Der Nachbarort Bernried dagegen griff zu. Für die gesamte Region sei das Museum eine „ungeheuere Bereicherung”, freut sich Bürgermeister Josef Steigenberger über Einnahmen durch die Museumsbesucher.
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