"Es gibt kein Böses": Goldener Bär geht an Iranfilm

Die Preisträger der Berlinale stehen fest: Die Jury zeichnet eine Geschichte aus dem Iran als besten Film aus - und verleiht auch Schauspielerin Paula Beer einen Bären. Die reagiert überrascht und nutzt die Gelegenheit für eine Erklärung.
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Das Team von "Es gibt kein Böses" feiert den Goldenen Bären.
Michael Kappeler/dpa/dpa 16 Das Team von "Es gibt kein Böses" feiert den Goldenen Bären.
Der iranische Regisseur Mohammed Rassulof hat keine Reisegenehmigung erhalten und konnte den Goldenen Bären nicht persönlich in Empfang nehmen.
Sebastien Nogier/EPA/dpa/dpa 16 Der iranische Regisseur Mohammed Rassulof hat keine Reisegenehmigung erhalten und konnte den Goldenen Bären nicht persönlich in Empfang nehmen.
Bei der Pressekonferenz blieb der Stuhl leer.
Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/dpa 16 Bei der Pressekonferenz blieb der Stuhl leer.
Ein Kuss für den Silbernen Bären: Paula Beer.
Jörg Carstensen/Pool/dpa/dpa 16 Ein Kuss für den Silbernen Bären: Paula Beer.
Welch eine Freude, welch ein Triumph: Paula Beer.
Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/dpa 16 Welch eine Freude, welch ein Triumph: Paula Beer.
Damiano (l) und Fabio D'Innocenzo haben ihr Drehbuch schon mit 19 Jahren geschrieben.
Michael Kappeler/dpa/dpa 16 Damiano (l) und Fabio D'Innocenzo haben ihr Drehbuch schon mit 19 Jahren geschrieben.
Der Südkoreaner Hong Sangsoo hat den Silbernen Bär für die beste Regie gewonnen.
Jörg Carstensen/Pool/dpa/dpa 16 Der Südkoreaner Hong Sangsoo hat den Silbernen Bär für die beste Regie gewonnen.
Der Große Preis der Jury geht an Eliza Hittman und ihr Jugenddrama "Never Rarely Sometimes Always".
Michael Kappeler/dpa/dpa 16 Der Große Preis der Jury geht an Eliza Hittman und ihr Jugenddrama "Never Rarely Sometimes Always".
Albrecht Schuch (l-r), Jella Haase und Welket Bungue im Fokus der Fotografen.
Jörg Carstensen/dpa/dpa 16 Albrecht Schuch (l-r), Jella Haase und Welket Bungue im Fokus der Fotografen.
Jury-Präsident Jeremy Irons kommt mit seiner Frau Sinead Cusack zur Preisverleihung.
Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/dpa 16 Jury-Präsident Jeremy Irons kommt mit seiner Frau Sinead Cusack zur Preisverleihung.
Jurymitglied Bérénice Bejo setzt farbliche Akzente auf dem roten Teppich.
Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/dpa 16 Jurymitglied Bérénice Bejo setzt farbliche Akzente auf dem roten Teppich.
"Undine" im Wettbewerb: Christian Petzold hat mit Paula Beer einen Liebesfilm über einen alten Nixen-Mythos gedreht.
Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/dpa 16 "Undine" im Wettbewerb: Christian Petzold hat mit Paula Beer einen Liebesfilm über einen alten Nixen-Mythos gedreht.
Aktivisten der Bewegung Extinction Rebellion (XR) protestieren vor dem Berlinale Palast.
Michael Kappeler/dpa/dpa 16 Aktivisten der Bewegung Extinction Rebellion (XR) protestieren vor dem Berlinale Palast.
In ihrem surrealen Wettbewerbsfilm "Bad Tales" ("Favolacce") erzählen die Zwillingsbrüder Fabio und Damiano D’Innocenzo beklemmend und düster von kaputten Familien und Menschen.
Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/dpa 16 In ihrem surrealen Wettbewerbsfilm "Bad Tales" ("Favolacce") erzählen die Zwillingsbrüder Fabio und Damiano D’Innocenzo beklemmend und düster von kaputten Familien und Menschen.
Baran Rassulof in einer Szene des Films "Es gibt kein Böses".
-/Cosmopol Film/Berlinale/dpa/dpa 16 Baran Rassulof in einer Szene des Films "Es gibt kein Böses".
Baran Rassulof hat den Goldenen Bären für ihren Vater entgegengenommen.
Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/dpa 16 Baran Rassulof hat den Goldenen Bären für ihren Vater entgegengenommen.

Berlin - Der Episodenfilm "Es gibt kein Böses" des iranischen Regisseurs Mohammed Rassulof hat den Goldenen Bären gewonnen. Der Filmemacher erzählt darin vier Kurzgeschichten, die sich mit der Todesstrafe im Land beschäftigen.

Die Jury zeichnete das Filmteam am Samstagabend auf der Berlinale aus - allerdings in Abwesenheit des Regisseurs, der selbst keine Reiseerlaubnis bekam.

Es ist der dritte Goldene Bär für einen Regisseur aus dem Iran: 2011 gewann "Nader und Simin – Eine Trennung" von Asghar Farhadi, 2015 "Taxi Teheran" von Jafar Panahi. "Es gibt kein Böses" ist eine deutsch-tschechisch-iranische Koproduktion.

Die deutsche Schauspielerin Paula Beer wurde als beste Darstellerin geehrt - sie bekam den Silbernen Bären für ihre Rolle in Christian Petzolds Liebesfilm "Undine". "Vielen, vielen Dank", sagte Beer. Sie freue sich wahnsinnig. Man könne aber nur so gut sein wie sein Gegenüber - ihr Kollege Franz Rogowski sei der "wunderbarste Spielmann", den man sich wünschen könne. In Petzolds Film spielen die beiden ein Liebespaar.

Bester Darsteller wurde der Italiener Elio Germano, der im Künstlerdrama "Hidden Away" ("Volevo nascondermi") einen Maler spielt, der lange aus Ausgestoßener lebte. Der Große Preis der Jury ging an das Coming-of-Age-Drama "Never Rarely Sometimes Always": US-Regisseurin Eliza Hittman erzählt darin von einer 17-Jährigen, die ungewollt schwanger ist.

Der Südkoreaner Hong Sangsoo gewann den Silbernen Bär für die beste Regie: In seinem Film "Die Frau, die rannte" unternimmt eine Frau erstmals wieder etwas ohne ihren Mann. Die italienischen Brüder Fabio und Damiano D’Innocenzo erhielten den Silbernen Bären für das Drehbuch zum Drama "Bad Tales" ("Favolacce").

Ausgezeichnet wurde auch der deutsche Kameramann Jürgen Jürges, der schon mit Größen wie Wim Wenders und Rainer Werner Fassbinder drehte. Er erhielt nun den Silbernen Bären für eine "herausragende künstlerische Leistung" für seine Arbeit an "DAU. Natasha". Der Experimentalfilm ist Teil eines großangelegten Kunstprojekts.

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den wichtigsten Filmfestivals der Welt. In diesem Jahr konkurrierten 18 Beiträge im Wettbewerb. Erstmals leiteten die Niederländerin Mariette Rissenbeek und der Italiener Carlo Chatrian die Filmfestspiele.

Ein Sonderpreis zur 70. Berlinale ging an die französische Komödie "Delete History" ("Effacer l’historique"). Nicht mehr vergeben wurde dafür der Alfred-Bauer-Preis. Hintergrund sind Recherchen zur Vergangenheit des ersten Festivalleiters Alfred Bauer, der nach einem Bericht der "Zeit" ein "hochrangiger Funktionär der NS-Filmbürokratie" gewesen sein soll.

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