Erfrischender Blödsinn

Michael Altinger zeigt im Lustspielhaus samt seiner Band dem Publikum, wie schöne Ärsche aussehen.
Matthias Hejny |
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Fans hören das gar nicht gerne: Der Mann aus Strunzenöd will endlich ernst werden. Er hat sogar eine Witz-Phobie entwickelt. Gelegentlich versteckt er sich hinter einer Brille und klingt plötzlich in geziertem Hochdeutsch wie ein Querschnitt durch die deutsche Literatur. Er denkt über den Tod und die Trauerrede an seinem Grab nach. „A Hund war er scho” würde ihm gefallen. Dennoch hat er seine bisherigen Freundschaften aufgekündigt, um sich mit Vertretern der Elite zu umgeben. Aus Michael Altinger ist Michael von Altinger Freiherr von und zu Strunzenöd geworden. Und der Freiherr spielt mit seinen neuen Gefährten aus Adel, Hochfinanz und Wissenschaft das Brettspiel „Fang den Hund, du Sau”. Das ist „völlig überflüssig, aber mit Niveau”.

„Schöner Arsch” heißt das neue Programm, mit dem Altinger und seine ausschließlich aus Julius Faber bestehende „Band” im Lustspielhaus gastiert. Damit ist alles gemeint, was sich mit dem kruden Titel verbindet – nur kein attraktiver Körperteil. Schöne Ärsche sind jene, die den Schein dem Sein vorziehen. Da gibt es etwa im Netz das „Elite-Matching”, das Altinger übersetzt mit „der Herr Doktor suacht a Oide”. Also nicht einfach „vögeln, sondern auch argumentieren”.

Die Produktion schöner Ärsche beginnt in der Schule mit der Alternative „Abitur oder Depp”. Mancher alkoholkranke Chirurg, grübelt Altinger, wäre ohne Abitur als Metzger zufriedener gewesen. Aber solchen Gedanken hängt er nicht lange nach. Dann packt ihn wieder die Lust an der Pointe und der Sinn für herzerfrischenden Blödsinn. Das ist nichts für Witz-Phobiker.

Lustspielhaus, bis Samstag, 20.30 Uhr, Tel. 344974

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