Emmy Awards: Deutsche DDR-Serie kann in New York triumphieren

Bei den International Emmy Awards in New York konnte sich die MDR-Produktion "Auf Fritzis Spuren – Wie war das so in der DDR?" gegen internationale Konkurrenz durchsetzen. Die ARD-Serie "Herrhausen – Der Herr des Geldes" ging dagegen leer aus.
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Die Macher von "Auf Fritzis Spuren - Wie war das so in der DDR?" räumen bei den International Emmy Awards ab.
Die Macher von "Auf Fritzis Spuren - Wie war das so in der DDR?" räumen bei den International Emmy Awards ab. © action press / John Angelillo / Newscom/upiphotosthree

Ein großer Moment für deutsche Serienmacher: Die KiKa-Serie "Auf Fritzis Spuren – Wie war das so in der DDR?" hat bei den International Emmy Awards 2025 in New York triumphiert. Die teils animierte Dokuserie setzte sich in der Kategorie "Kids: Factual & Entertainment" gegen Konkurrenz aus Brasilien, Großbritannien und Südafrika durch. Bei der 53. Ausgabe der Preisverleihung am Montagabend im New York Hilton Midtown wurden Produktionen aus 26 Ländern in 16 Kategorien ausgezeichnet.

Emotionale Dankesrede des Produzenten

"36 Jahre später stehe ich hier und finde das absolut wahnsinnig", sagte Drehbuchautor und Produzent Ralf Kukula bei seiner Dankesrede laut "Tagesschau". Er könne sich selbst noch an die letzten Tage der DDR erinnern. "Wir wollten zeigen, wie es war, als Deutschland das glücklichste Land der Welt war. Ich finde, es ist sehr wichtig, dass wir in der Lage sind, uns wieder daran zu erinnern."

Die von Balance Film GmbH in Koproduktion mit MDR und WDR produzierte Serie vermittelt in sechs Episoden einem jungen Publikum auf unterhaltsame Weise Geschichten aus dem geteilten Deutschland kurz vor der Wiedervereinigung. Hauptfigur Fritzi führt Kinder dabei durch Alltag, Schule und Freizeit der damaligen Zeit.

Serie "Herrhausen" geht leer aus

Weniger Glück hatte die zweite deutsche Nominierung: Die ARD-Thrillerserie "Herrhausen - Der Herr des Geldes" mit Oliver Masucci (56) in der Hauptrolle musste sich in der Kategorie "TV Movie/Mini-Series" dem britischen "Lost Boys & Fairies" geschlagen geben.

Die bereits mit zwei Deutschen Fernsehpreisen ausgezeichnete Miniserie zeigt den ehemaligen Deutsche Bank-Chef Alfred Herrhausen (1930-1989), der 1989 von der RAF ermordet wurde. Die von Sperl Film mit ARD Degeto, rbb, hr und SWR produzierte Serie war gegen Konkurrenz aus Indien, Großbritannien und Chile angetreten.

Britische Produktionen dominieren

Wie "Variety" weiter meldet, ging Großbritannien als großer Gewinner des Abends hervor. In der Königskategorie "Drama Series" wurde zwar kein expliziter Sieger ausgerufen, doch die britische Krimi-Comedy "Ludwig" sicherte sich den Emmy als beste Comedyserie.

Hier gibt es künftig einen Deutschland-Bezug: Die erste Staffel lief beim ZDF, und der Sender stieg für die zweite Staffel als Koproduktionspartner ein. Auch in der Kategorie "Documentary" triumphierte eine britische Produktion: "Hell Jumper" über einen getöteten britischen Freiwilligen im Ukraine-Krieg überzeugte die Jury.

Alle Gewinner im Überblick

Das australische "Bluey" wurde als beste Animationsserie für Kinder ausgezeichnet. In der Kategorie "Best Performance by an Actor" gewann Oriol Pla für die spanische Produktion "Yo, adicto" ("I, Addict"), während Anna Maxwell Martin für "Until I Kill You" als beste Schauspielerin geehrt wurde. Die japanische Dokumentation "Ryuichi Sakamoto: Last Days" sicherte sich den Preis für "Arts Programming".

Im Bereich Nachrichten und aktuelle Berichterstattung wurden zwei Gaza-Produktionen ausgezeichnet: "Gaza, Search for Life" vom katarischen Sender Al Jazeera gewann in der Kategorie "News", während die britische Produktion "Dispatches: Kill Zone: Inside Gaza" den Emmy für "Current Affairs" erhielt.

Eine Netflix-Dokumentation über den umstrittenen Kuss des spanischen Fußballfunktionärs Luis Rubiales auf Fußballerin Jennifer Hermoso nach deren WM-Sieg wurde als beste Sportdokumentation geehrt.

Die dänische Produktion "Shaolin Heroes" gewann in der Kategorie "Non-Scripted Entertainment", während die kanadische Serie "La médiatrice" ("The Mediator") als beste Short-Form-Serie ausgezeichnet wurde.

In der Kategorie "Kids: Live-Action" triumphierte "Fallen" aus Großbritannien. Die türkische Telenovela "Deha" ("The Good & The Bad") setzte sich gegen Konkurrenz aus Brasilien und Spanien durch.

Besondere Ehrungen

Neben den regulären Auszeichnungen erhielt Dana Walden, Co-Vorsitzende von Disney Entertainment, den International Emmy Founders Award. Die Auszeichnung wurde ihr von Serienproduzent Ryan Murphy überreicht. In ihrer Dankesrede betonte Walden die Bedeutung kreativer Risikobereitschaft und verwies auf frühe Erfolge wie "Glee", "The X-Files" und "The Simpsons".

João Roberto Marinho, Vorsitzender und Präsident von Grupo Globo, erhielt den Directorate Award. Moderiert wurde die Gala von Kelly Ripa und Mark Consuelos vom Format "Live With Kelly and Mark".

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