Eine Arche für Musik

Stephan Braunfels will seine Pläne für einen Konzertsaal erneut ins Gespräch bringen
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Stephan Braunfels will seine Pläne für einen Konzertsaal erneut ins Gespräch bringen

Eigentlich hatte er die Idee, und das wurmt ihn. Schon als Student entwarf Stephan Braunfels 1974 ein Konzept für den Altstadtring, das an der Einmündung der Hofgartenstraße einen Konzertsaal vorsah.

Konkreter wurde es ein Vierteljahrhundert später: 2001 baten ihn Musiker aus dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, mögliche Standorte für eine Alternative für den ungeliebten Gasteig zu prüfen. Wieder entschied sich Braunfels für dieselbe Ecke, doch diesmal unter Einbeziehung der Hofreitschule Leo von Klenzes, die als Werkstatt des Staatsschauspiels unter Wert gehandelt wird. Später riss Kurt Faltlhauser die Idee an sich, die sich der damalige Finanzminister 2007 durch einen Architektenwettbewerb bestätigen ließ.

Braunfels errang damals keinen vorderen Platz. Auch das ärgert ihn. Die Blitze, die Dieter Borchmeyer vom Olymp der Akademie der Schönen Künste gegen die Verschandelung des historischen Baus schleuderte, werfen ein neues Licht auf den Entwurf des Architekten. Er möchte den gelben Bau des berühmten Vorgängers im Inneren wiederherstellen und für Empfänge nutzen, ohne den gewaltigen Saal durch Einbauten zu entstellen.

Nach dem hochgelobten Luzerner Vorbild

Den Konzertsaal stellt sich Braunfels wie der Projektsieger Axel Schulthes auf der derzeit städtebaulich unwürdigen Brache dahinter vor. Seine gläserne Hülle lässt Klenze mit einer geringeren Breite den Vortritt und lässt den Altbau durchscheinen. Im Inneren der an Jean Nouvels Luzerner ZKM gemahnenden Arche wären 1800, mit einem zweiten Rang auch 2000 Plätze möglich. Nebenräume will Braunfels wie im benachbarten Probengebäude der Staatsoper unter die Erde verlegen.

Rund 100 bis 120 Millionen Euro würde es kosten, etwa den Betrag der mittlerweile als Klassiker etablierten Pinakothek der Moderne, bei der sich Braunfels mit dem Bauherrn Staat zerstritt. Ehe die Bagger anrücken, müsste jedoch ein zweiter Wettbewerb durchgeführt werden. Und es wäre nicht schlecht, wenn sich der Bayerische Rundfunk deutlicher zum Lieblingsprojekt seines Luxusklangkörpers äußern würde. Manchmal scheint es, als würde der weltweit mehr geschätzt als zu Hause, wie das triumphale Gastspiel in New York jüngst bewies.

Robert Braunmüller

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