Ein Star leuchtet in die Zukunft

Das Filmunternehmen Senator meldet sich auf der Berlinale mit Julia Roberts zurück. Der Film "Fireflies in the Garden" soll die Gesellschaft wieder auf Kurs bringen, zwei Jahre, nachdem das Unternehmen aus der Insolvenz entlassen wurde.
von  Abendzeitung

Das Filmunternehmen Senator meldet sich auf der Berlinale mit Julia Roberts zurück. Der Film "Fireflies in the Garden" soll die Gesellschaft wieder auf Kurs bringen, zwei Jahre, nachdem das Unternehmen aus der Insolvenz entlassen wurde.

Wer, wenn nicht Julia Roberts, könnte den Drive zurück ins Filmgeschäft geben? Mit der Berlinale-Premiere von „Fireflies in the Garden“ blies am Sonntag die Berliner Senator zum Halali auf den Filmmarkt, zwei Jahre, nachdem das Unternehmen aus der Insolvenz entlassen wurde. Zunächst als Verleih gegründet, brachte Senator 1991 die erste Eigenproduktion „Manta, der Film“ in die Kinos, stieg in den folgenden Jahren zum zweitwichtigsten unabhängigen Filmunternehmen nach der Constantin auf. Doch nach dem Börsengang 1999 ging es bergab, selbst „Das Wunder von Bern“ (2003) konnte nicht verhindern, das Senator 2004 einen Insolvenzantrag stellte: Wegen Management-Fehlern standen 168 Millionen Euro Schulden zu Buche, Firmengründer Michael Krohne und Vorstandsvorsitzender Hanno Huth nahmen ihren Hut.

Mittlerweile hat sich Senator erholt, 27 Prozent der Aktien gehören der HSW GmbH, Produzent Marco Weber und der Kölner Medienanwalt Helge Sasse wurden neue Vorstandsvorsitzende. Zudem hält Senator Film Anteile von 50, 1 Prozent an der Berliner X Filme sowie 25 Prozent des Berliner X-Verleihs. Wie die FAZ am Samstag berichtete, hat der Konzern den Umsatz 2007 auf mindestens 70 Millionen Euro verdoppelt, die Belegschaft zählt wieder 90 Mitarbeiter. Das Unternehmen sieht seine Zukunft im internationalen Geschäft, will verstärkt in die Weiterverwertung von Filmen auf Video und DVD investieren. Seit zwei Wochen sind die Aktien für den Handel wieder frei gegeben, bis September will Senator auf dem Kapitalmarkt 20 Millionen Euro sammeln.

Als Aushängeschild dient Roberts mit ihren „Fireflies“, das Budget betrug zwischen 15 und 20 Millionen Dollar. Die Stars begnügten sich für die Arthouse-Produktion mit einer geringeren Gage. Winona Ryder und Kim Basinger sollen im Herbst mit der Bret-Easton-Ellis-Verfilmung „The Informers“ Senator in der Zuschauer- und Aktionärsgunst weiter nach vorne bringen. Starbesetzte Dramen, ein gutes Konzept, wobei sich zeigen muss, ob Roberts Leucht(käfer)kraft Zuschauer anzieht und Senator den Weg in eine strahlende Zukunft weist. mst

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