Ein mörderisches Duo

Zwei Schwestern und ihre Lust am Psychokrimi: In „Die Therapeutin“ lassen Camilla Grebe und AAsa Träff eine junge Frau in einen Albtraum aus falschen Verdächtigungen und Stalking stolpern
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Zwei Schwestern und ihre Lust am Psychokrimi: In „Die Therapeutin“ lassen Camilla Grebe und Åsa Träff eine junge Frau in einen Albtraum aus falschen Verdächtigungen und Stalking stolpern

Mit ihrem Debütroman liefern die schwedischen Schwestern Camilla Grebe und Åsa Träff den vielversprechenden Auftakt einer neuen Krimiserie: In „Die Therapeutin“ erzählen sie eine mörderische Geschichte, die verstörend nah dran ist an den Abgründen der menschlichen Psyche.

Hauptperson ist die Psychotherapeuten Siri Bergmann, die sich selbst mit allerlei Psychostress herumplagt. Seitdem ihr Mann bei einem Tauchunfall ums Leben gekommen ist, lebt sie vollkommen abgeschieden in einem Haus am Meer. Tagsüber behandelt sie Patienten. Nacht für Nacht schläft sie mit Licht ein, denn sie hat Angst vor Dunkelheit. Dann stößt sie eines Morgens beim Schwimmen auf die Leiche einer Patientin. Hat die Therapie etwas damit zu tun? Oder verfolgt jemand einen perfiden Plan, um Siri zu schaden? Immer tiefer stolpert die junge Frau in etwas, das sich als grausamer Albtraum aus falschen Verdächtigungen und Stalking entpuppt.

Fesselnd

Das ist spannend, denn der Leser ist Siri ungemein nahe: Er begleitet die junge Frau durch ihre Tage und Nächte. Ist dabei, wenn sie an ihrer Arbeit zweifelt und ihre Gedanken mit Rotwein betäubt. Wenn mit der Zeit jeder in ihrem Umfeld verdächtig wird. Oder wenn sie sich stur gegen Hilfe wehrt. Das muss zur Katastrophe führen. Und fesselt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite.

Dass das Buch eine solche Sogkraft entwickelt, liegt sicher daran, dass eine der Autoren-Schwestern selbst Psychologin ist. Åsa Träff hat sich auf Angststörungen und neuropsychologische Störungen spezialisiert. Die andere Schwester, Camilla Grebe, hat BWL studiert und unter anderem einen Hörbuchverlag gegründet. Im gemeinsamen ersten Roman mischt sich Fachwissen über Zwangsvorstellungen mit einem bestechenden Schreibstil. Verstörend, wie Siris Patienten sich im Gespräch öffnen. Fesselnd, wie Bewegungen und Mimik ein tiefgründiges Puzzle ergeben.

In Schweden trafen die schreibenden Schwestern mit ihrem Debütroman ins Schwarze: „Die Therapeutin“ stand im vergangenen April auf Platz eins der Bestsellerliste. Längst ist die Verfilmung in Arbeit und die Buchfortsetzung folgt.

Vanessa Assmann

Camilla Grebe und Åsa Träff „Die Therapeutin“. Aus dem Schwedischen von Christel Hildebrandt (btb, 432 Seiten, 9,99 Euro).

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