Ehre für ein abgesägtes Projekt

Das Grimme-Institut zeichnet Senta Berger und die „Kommissar Süden“-Verfilmung aus – und kritisiert das kurzfristige Denken des ZDF
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Das Grimme-Institut zeichnet Senta Berger und die „Kommissar Süden“-Verfilmung aus – und kritisiert das kurzfristige Denken des ZDF

Er ist gewissermaßen der Oscar für das deutsche Qualitätsfernsehen. Und der jährlich vergebene Grimme-Preis kennt in diesem Jahr auch Münchner Sieger: Der ZDF-Krimi „Kommissar Süden und der Luftgitarrist“ (nach dem gleichnamigen Roman von Friedrich Ani) wurde gleich in sechs Kategorien ausgezeichnet.

„Ich empfinde Erstaunen und Glück für diese vollkommen unerwartete Auszeichnung“, sagt Ani, der auch das Drehbuch schrieb, der AZ. „Vor allem, weil ich es ungewöhnlich finde, dass ein abgesägtes Projekt so gewürdigt wird.“ Die als neuer Samstagskrimi vom ZDF angekündigte Süden-Serie war nach zwei Filmen (einer davon lief am Montag) abgesetzt worden. Ani hofft nun auf eine mögliche Fortsetzung, „die Rechte liegen schließlich bei mir“.

Mehr Hege für die Perlen!

Als einen „ziemlich perfekten Film“ würdigte das Marler Grimme-Institut den „Luftgitarristen“. Solche Perlen des Programms hätten mehr Hege verdient, sagte der Direktor des Grimme-Instituts, Uwe Kammann. Für Regisseur Dominik Graf ist dies bereits die achte Grimme-Auszeichnung, die Hauptdarsteller Ulrich Noethen und Martin Feifel wurden ebenso geehrt wie Kamermann Alexander Fischerkoesen und Komponist Dieter Schleip.

Während die öffentlich-rechtlichen Sender 2010 sämtliche Preise für Unterhaltung und Fiktion einheimsten, konnten die Privatsender erstmals in der öffentlich-rechtlichen Domäne „Information und Kultur“ zwei der fünf Preise gewinnen.  Im Bereich Fiktion dominierte das ZDF: Neben „Kommissar Süden“ wurden „Mörder auf Amrum“ ausgezeichnet, das Drama „Ein halbes Leben“ und der Dreiteiler „Die Wölfe“. Die ARD holte einen Grimme-Preis mit dem Wirtschaftsdrama „Frau Böhm sagt nein“ (WDR) mit Senta Berger. In der Sparte Unterhaltung siegten die Late-Night-Show „Inas Nacht“ mit Ina Müller (ARD/NDR) sowie die „heute-Show“ mit Oliver Welke (ZDF).

Volker Isfort

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