EAV: Neue Helden und das Schwein von Mykonos
Die Erste Allgemeine Verunsicherung im ausverkauften Deutschen Theater
Wer im „Wanderzirkus des Deutschen Theaters“ einfach nur ein Konzert erwartet hatte, dürfte am Ende allgemein verunsichert worden sein. Was die EAV, die Erste Allgemeine Verunsicherung, in München bot, war mehr als nur exzellente Musik. Die sechs österreichischen Musiker bewiesen mit „Neue Helden braucht das Land“ wieder einmal ihr einzigartiges Unterhaltungstalent. Auf der Suche nach den neuen Helden servierten die leicht gealterten Helden der EAV den Zuschauern im ausverkauften Theaterzelt zwischen „Copacabana“ und „Heißen Nächten in Palermo“ ein Programm auf höchstem kabarettistischen Niveau.
In der „Koch-Show“ macht Sänger Klaus Eberhartinger Resteverwertung aus guten, alten EAV-Hits – wie zu jedem Lied im passenden Kostüm: „Küss die Hand, Kabaljau!“, Die „Drei weißen Tauben“ werden verwurschtelt mit dem „Schwein von Mykonos“. Schließlich kommt der Meister of „Bizarre Cooking“ aus Klein-Rammstein, Leo Bei, der mit seiner Motorsäge herumfuchtelt und mit seinen harten E-Bass-Klängen tatsächlich an die Auftritte der Rockband Rammstein erinnert. Auch die EAV-Klassiker „Märchenprinz“ und „Ba-Ba-Banküberfall“ werden nicht gespielt, ohne sie vorher mit Kalauern anzukündigen.
Dabei gilt für die humoristischen Gesangs-Beilagen wie für die Songtexte der EAV: Ohne sich und die anderen selbst allzu ernst zu nehmen, wird immer locker-flockig aus der Hüfte geschossen. Und zwar scharf. Hauptsache, die Sache reimt sich. So wie „Eloise und die Krise“.
Nadja Mayer
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