Dieser Maschine fehlt die Anmut

Der Versuch, die 80er-Jahre Musik ins Jahre 2010 zu übertragen, gelingt nur mäßig. Auch der ehemalige Savatage-Sänger Stevens rettet "Machines of grace nicht".
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Der Versuch, die 80er-Jahre Musik ins Jahre 2010 zu übertragen, gelingt nur mäßig. Auch der ehemalige Savatage-Sänger Stevens rettet "Machines of grace nicht".

Die 80er Jahre, sie sind das vielleicht verklärteste Jahrzehnt der Musik-Geschichte. Es war die Zeit, in der im Hardrock das Image mindestens so viel galt wie der Inhalt. Die Songs, die zu Hits wurden, sie waren oft von ausgesuchter Simplizität. Die Musik war irgendwie zwischen süßlich und dreckig-rotzig.

Jetzt im Jahre 2010 kommen „Machines of Grace“ mit ihrem selbstbetitelten Debüt um die Ecke. Die Band besteht aus gestandenen Musikern, die großteils die 80er schon mit Songs veredelten (nicht immer). Sänger Zak Stevens (Ex-Savatage, Circle II Circle) verbündete sich mit Drummer Jeff Plate (Ex-Savatage, Trans-Siberian-Orchestra), dazu Matt Leff und Chris Rapoza (beide Trigger Effect). Herausgekommen ist dabei ein Album im 80er-Style, nur von wirklich guten Musikern eingespielt und mit Elementen des modernen Hardrocks angereichert. Für Fans dieser Musik sicher sehr zu empfehlen, doch für alle, die die 80er gerne die 80er sein lassen wollen und nicht jede Musik-Leiche wieder ausbuddeln wollen, ist der Silberling sehr zwiespältig. Etwas angestaubt kommen die Songs schon rüber. Stevens, der eine der angenehmsten Stimme des Rockbusiness hat, überfrachtet die Gesangslinien, erinnert dadurch ehe an die müden Circle II Circle als an seine glorreichen Savatage-Zeiten. Das Songwriting kommt leider unakzentuiert daher. Mit „Psychotic“ und der Akustik-Ballade „This Time“ wissen trotzdem das Ohr angenehme zu umschmeicheln. Trotzdem: Von Würde, Anmut (Grace) ist da nicht viel zu hören. Da wäre viel mehr drin gewesen. Und damit ist es letztlich eine Scheibe, die gut in die 80er gepasst hätte. Denn auch da kam das meiste über Mittelmaß nicht hinaus.

Matthias Kerber

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