Die One-Man-Version der drei Tenöre?

Der Tenor Paul Potts über Pavarotti, sein Erfolgsgeheimnis und Tränen in der Oper
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Der Tenor Paul Potts über Pavarotti, sein Erfolgsgeheimnis und Tränen in der Oper

Am 19. und 20. September stellt er in der Münchner Philharmonie sein neues Album „Passione“ vor. Bei all dem Scheppern, das Paul Potts während des Telefoninterviews veranstaltet, drängt sich der Verdacht auf, dass er nebenher kocht.

AZ: Herr Potts, Sie haben einmal für Pavarotti gesungen. Fand er gut, was er hörte?

PAUL POTTS: Es sah so aus. Ich habe für ihn unter anderem „E lucevan le stelle“ aus Puccinis „Tosca“ gesungen. Ein Freund von mir, der auch Opernsänger ist, hat ihn beobachtet. Er meinte, dass Pavarottis Körpersprache darauf schließen ließ, dass es ihm gefallen hat.

Sind Sie die One-Man-Version der drei Tenöre?

Die drei Tenöre sind ein Phänomen. Der Vergleich schmeichelt mir natürlich. Aber ich folge nicht den drei Tenören nach, obwohl ich bei Oliver Kahns Abschied auch in einem Fußballstadion gesungen habe, Ich hatte das Glück, dass ich für zwei von ihnen singen durfte, neben Pavarotti auch für José Carreras. Ich freue mich sehr darauf, nochmal in München zu singen. Die Philharmonie ist eine wunderbare Konzerthalle.

Gehen Sie oft in die Oper?

Wenn ich Zeit habe, aber das passiert nicht oft. Im März habe ich Verdis „Trovatore“ in der Met in New York gesehen.

Haben Sie eine Lieblingsoper?

Definitiv Puccinis „La Bohème“. Die Musik ist unglaublich. In der Geschichte steckt viel tragisches Potenzial. Mich berührt die Oper sehr und ich muss jedes Mal fast weinen.

Wollen Sie eines Tages mal an einem Opernhaus singen?

Ich bin eigentlich nicht der große Darsteller. Aber wir werden sehen, was passiert. Es gibt viele schöne Opernhäuser. Die Staatsoper Kiew ist zum Beispiel toll. Auch das Gran Teatre del Liceu von Barcelona hat mich beeindruckt.

Sind Sie eigentlich immer noch Angestellter einer Handyfirma?

Seit 14 Monaten bin ich nicht mehr angestellt. Aber ich versuche, meine Freunde von der Arbeit so oft zu sehen, wie ich kann. Dass sich mein Leben so verändern würde, hätte ich nicht erwartet!

Viele arbeiten immer noch in einem normalen Beruf, ohne dass sich ihr Traum erfüllt. Was ist Ihr Tipp?

Man weiß nie, was kommt. Man muss immer auf das Unerwartete vorbereitet sein. Entweder man bekommt eine Chance innerhalb seines Berufes oder außerhalb.

Wie lange haben Sie gebraucht, um Ihr neues Album „Passione“ aufzunehmen?

Für das erste Album haben wir nur acht Tage gebraucht. Für dieses zweite haben wir uns acht Monate Zeit genommen. Auf dem Album ist tolle Musik aus verschiedenen Genres. Unter anderem ist darauf „Tristesse“ mit berührender trauriger Musik zu hören.

Haben Sie sich seit Ihrem ersten Album verbessert?

Ich glaube schon. Ich habe viel mit meinem Lehrer gearbeitet. Ich nehme meinen Gesang manchmal auf, sodass wir beim Anhören einen Punkt finden können, an dem ich noch arbeiten muss.

Es geht das Gerücht, dass ein Film über Sie gemacht wird.

Ich habe mich schon mit den Drehbuchautoren getroffen. Aber wir wissen noch nicht, wann er gedreht wird und wer meine Rolle spielt.

Weshalb klatscht Ihr Publikum: Wegen Ihres Gesangs oder wegen Ihrer spektakulären Geschichte?

Die Leute sind wegen verschiedener Dinge gerührt, die man nicht mit den Händen fassen kann. Ich bin ja nicht mein Publikum, deswegen kann ich das nicht beantworten. Ich weiß auch nicht, wieso mich Carlo Bergonzis Stimme rührt.

Sarah Hilgendorff

Philharmonie, 19. (ausverkauft) und 20.9., 20 Uhr, Karten unter Tel. 54818181; die CD „Passione“ bei SonyBMG

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.