Die neuen S-Bahn-Stimmen
Haben Sie es schon gehört? Seit Sonntag weisen neue Ansagen den S-Bahn-Fahrgästen den Weg. Man hört Regina Wallner und Graham Baxter gerne zu - wenn auch an manchen Stellen etwas mehr Satzmelodie nicht geschadet hätte.
Das ist sie also, die neue S-Bahn-Stimme - Regina Wallner. Zugegeben, sie hat das, was man weiß-blaue Färbung nennt und doch angenehmerweise nicht gleich so penetrant wie die handfeste Frauenstimme beim BOB-Fahren in der Bayerischen Oberlandbahn. Und dennoch klingt Miss-S-Bahn etwas angestrengt, wie wenn sie sich bemühen müsste, hochdeutsch, also deutlich zu sprechen.
Nun dehnen ja die Bayern durchaus die Vokale, besonders am Ende von Verben, wenn sie klar machen wollen: Nein, ich verschlucke das „e“ heut‘ mal nicht! Zum Beispiel bei „aussteig’e‘n“ statt aussteig’n. Und so hört man jetzt von Station zu Station etwas angestrengt, auf welcher Seite man in Fahrtrichtung „aussteig‘ee’n" muss. Etwas wenig Satzmelodie fällt auch auf. Aber trotzdem gefällt mir das Lokal-Kolorit, auch wenn ewas mehr Satzmelodie nicht geschadet hätte.
Und dass die internationale englische Ankündigung von Hauptstationen jetzt nicht mehr sogenanntes geschöntes Main-Stream-Amerikanisch ist, sondern melodisch „very british“, ist ein wunderbares Bekenntnis zu Europa!
We are amused!
Adrian Prechtel
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