Der strahlende Sonnenkönig von Sachsen
Christian Thielemann stellte heute seine Pläne für Dresden vor
Da freut sich einer, als wäre er nicht nur Sachsens oberster Kapellmeister geworden, sondern mindestens der Sonnenkönig von Dresden. Bei so viel Glanz in der Semperoper müssen wir armen Münchner fast fürchten, dass Thielemann nicht hält, was er heilig versprochen hat: seine Verpflichtungen im städtischen Musikbunker am Gasteig auch einzuhalten.
Weil ihm die Philharmoniker das Letzt-Entscheidungsrecht über Gastdirigenten nehmen wollten, verlässt Thielemann Isarathen 2011 gen Elbflorenz. Dort wird er Strauss’ „Elektra“, Webers „Der Freischütz“, Verdis „Simon Boccanegra“ und Puccinis „Manon Lescaut“ dirigieren. In Baden-Baden erlöst er 2012 mit der Staatskapelle die „Ariadne“ von Strauss. Im Wagner-Jahr 2013 schmiedet er dort einen „Ring“. Das werden bittere Stunden für unsere nach überregionalem Ruhm dürstenden Philharmoniker: Es waren ihre Projekte. Sie hatten zwar mit ihrer Kritik an Thielemanns Führungstil Recht und schauen nun mit dem Ofenrohr ins Gebirge.
Robert Braunmüller
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