Der Mehrwert von Kunst
Kunstkauf trotz Börsen- Crash? Die 5. Munich Highlights bieten wieder Hochkarätiges
Der Wert von Aktien sinkt im Sekundentakt, das Wahre, Gute und Schöne währt ewig? Der materielle Wert von Kunst ist trotzdem vom Markt abhängig - der in den letzten Jahren ständig höhere Nachfrage befriedigen musste und alle Preisrekorde brach. Auch die Munich Highlights, exklusiver Gegenpart zur Kunstmesse, konnten sich seit ihrer Gründung 2004 durch Konrad O. Bernheimer über wachsenden Erfolg Freude. Heuer gibt es die Highlights zum 5. Mal. Anders als die Messe finden sie nicht in Riem, sondern mitten in München, um Brienner-, Pranner- und Maximilianstraße statt.
Auf die Frage, ob er die Auswirkungen des aktuellen Börsen-Crash fürchte, erklärt Konrad O. Bernheimer, Spezialist für Alte Meister: „Nein, es sieht hervorragend aus, es haben sich im Vorfeld viele Besucher angekündigt. Aber natürlich befinden wir uns nicht auf der Insel der Seligen, losgelöst von den Realitäten. Trotzem konnten wir in der Vergangenheit feststellen, das sich der Kunstmarkt häufig losgekoppelt hat von den Ereignissen an den Finanzmärkten. Ich bin ein unverbesserlicher Optimist. Da jetzt aber wohl auch die reale Wirtschaft beeinträchtigt wird, sehen auch wir einem Rückgang entgegen. Das gilt aber mit Sicherheit nicht für die Qualitätsspitze. Und es gibt noch sehr viel private Liquidität, die weiterhin eine Anlage sucht.“
Die Alten Meister bleiben eine sichere Geldanlage
Wird, wer noch Geld übrig hat, also jetzt statt in Aktien in Alte Meister investieren? Bernheimer: „Die Alte Kunst ist eine absolut sichere Geldanlage. Die Preisentwicklung bei moderner und zeitgenössischer Kunst mäandert auf und ab, die Kurven für Topobjekte der Alten Meister gehen, zwar mitunter verlangsamt, immer nach oben.“
Lag bei den Highlights der Schwerpunkt zunächst auf Alter Kunst und Antiquitäten, so nehmen heuer noch mehr Galerien für moderne und Gegenwartskunst teil. Die Galerie Thomas präsentiert ein rares Werk Dan Flavins, und auch Klüser 2 und Häusler contemporary setzen auf Lichtkunst mit Conrad Shawcross und Brigitte Kowanz. Wolfgang Häusler, Ex-Banker, Kunstberater und Galerist mit Dépendance in Zürich, bleibt zuversichtlich: „Ich habe keine Angst, Kunstberatung ist ein absoluter Wachstumsmarkt. Das Segment, in dem wir tätig sind, kennt keine ganz starken Ausschläge nach oben, aber auch nicht den totalen Fall.“
Weil Kunst eben nicht nur den materiellen, sondern auch einen ideellen, persönlichen Mehrwert bedeute, sei sie letztlich lukrativer als Geld. „Ich denke, in den nächsten Wochen wird eher noch vermehrt in Kunst investiert“, so Häusler. für ihn gibt es nur einen Wermutstropfen: „Die Zahlungsmoral hat sich verändert. Man muss länger auf sein Geld warten.“
Roberta De Righi
Vernissage heute 17-21 Uhr; bis 19.10. täglich 11-18, Di 14./Do 16.10. bis 20 Uhr, Infos unter munichhighlights.com
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