Der Alleskönner

Mit 18 schon Millionär: Ob als Rapper, Stand-Up-Comedian, Fernsehstar oder facettenreicher Filmschauspieler, alles was Multitalent Will Smith anpackt, hat Erfolg. Der Erfolg des Mannes mit den abstehenden Ohren und dem strahlenden Lächeln speist sich aus seiner unwiderstehlichen Mischung aus Talent, Witz und Charme.
von  Abendzeitung

Mit 18 schon Millionär: Ob als Rapper, Stand-Up-Comedian, Fernsehstar oder facettenreicher Filmschauspieler, alles was Multitalent Will Smith anpackt, hat Erfolg. Der Erfolg des Mannes mit den abstehenden Ohren und dem strahlenden Lächeln speist sich aus seiner unwiderstehlichen Mischung aus Talent, Witz und Charme.

In den USA regiert „Black Power“ – wenigstens in der Politik und in Hollywood. Barack Obamas Wahlkampfleitspruch könnte leicht abgewandelt auch für Will Smith, Amerikas derzeit erfolgreichstem Filmstar, gelten: „Yes, I can“. Seit der Jahrtausendwende liefert „Big Will“ eine beispiellose Film-Erfolgsliste, wie es sie seit Harrison Fords Glanzzeiten in den 80er Jahren nicht mehr gegeben hat. Im Gegensatz zu Barack Obama und vielen anderen farbigen Rap- und Schauspielstars stammt der heute 39-jährige Smith nicht aus armen, sondern gutbürgerlichen Verhältnissen. In der Schule gab man dem frech-charmanten Will den Spitznamen „Fresh Prince“. Seine ersten Auftritte hatte er in dieser Zeit nicht als Schauspieler, sondern als Rapper. Gemeinsam mit Kumpel Jeff Townes gründete er die Gruppe „DJ Jazzy Jeff and the Fresh Prince“. Mit Hits wie „Summertime“ eroberten die beiden regelmäßig die Chartsspitze.

Der Prinz von Bel Air

Bereits mit 18 Jahren war Will Millionär, doch der Rap-Ruhm reichte dem Spaßvogel nicht. Das Fernsehen lockte mit einer genau auf ihn zugeschnittenen Rolle. In „Der Prinz von Bel Air“ begeisterte Smith zwischen 1990 und ’96 als vorlauter Sprücheklopfer, der ganz im Gegensatz zu seiner Lebensrealität vom Ghetto ins Reichenviertel verfrachtet wird. 1995 erkennt Star-Produzent Jerry Bruckheimer („The Rock“) Smiths Leinwandtalent und verpflichtet ihn für den Kinofilm „Bad Boys“. Die Action-Komödie wird ein Hit und Smith hängt das Fernsehgeschäft an den Nagel. Zum großen Durchbruch verhilft ihm das „Spielbergle aus Sindelfingen“, Roland Emmerich, mit dem Science- Fiction Blockbuster „Independence Day“ (1996). Coole Sprüche wie „Ich will endlich E.T. in den Arsch treten“ bringen das junge Publikum zum Toben. Sie verlangen nach mehr von Mr. Smith und werden ein Jahr später mit der Sci-Fi-Comedy „Men in Black“ bestens bedient.

Auch seine Rap-Karriere bringt Will Smith mit der gleichnamigen Single wieder ins Rollen. Seine für den Hip- Hop ungewöhnliche Vermeidung jeglicher Schimpfworte bringt ihm den Ausdruck „Bubble Gum Rapper“ ein. Bald sehnt sich Smith nach schauspielerischer Abwechslung und schafft mit dem Spionagethriller „Staatsfeind Nr. 1“ (1998) auch den Sprung ins ernste Rollenfach. Mit der Ablehnung der „Matrix“-Rolle begeht dann auch der scheinbar Unfehlbare einen Fehler. Lieber blödelt Smith sich durch den Westernflop „Wild Wild West“, „den schlechtesten Film, in dem ich je mitgespielt habe“. Die „Men in Black“ und „Bad Boys“-Fortsetzungen bringen ihn zurück auf die Erfolgsspur, für „Ali“ (2001), die Biografie des berühmten Boxers, nimmt Smith sogar 15 Kilo zu. Seitdem wechselt Smith mühelos zwischen Comedy („Hitch“), Drama („Das Streben nach dem Glück“) und Action wie in „Hancock“, in dem er neben Charlize Theron einen abgetakelten Superhelden mimt.

Der Erfolg des Mannes mit den abstehenden Ohren und dem strahlenden Lächeln speist sich aus seiner unwiderstehlichen Mischung aus Talent, Witz und Charme. Dabei hört man von Smith in der Öffentlichkeit nur, wenn er mal wieder einen Hund rettet, Kollegen ihn loben oder er sich mit Ehefrau Jada Pinkett Smith und den beiden Kindern als glückliche Familie präsentiert. Einzige Schattenseite von „everybodys darling“ ist seine Affinität zu Scientology, von der er behauptet, „dass die Lehren zu 98 Prozent mit der Bibel übereinstimmen“. Wenn er auf die zerrüttete Karriere von Busenfreund Tom Cruise blickt, sollte er vor den Folgen dieser Aussagen gewarnt sein.

Florian Koch

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