Das Herz geht noch weiter

Céline Dion brachte als Göttin der Sehnsüchte kanadischen Glamour ins Olympiastadion. Sie zeigte einfach alles: Charisma, Charme, eine riesige Stimmgewalt, und eine wunderbare Bühnenpräsentation mit einer hochkarätigen Band.
von  Abendzeitung

Céline Dion brachte als Göttin der Sehnsüchte kanadischen Glamour ins Olympiastadion. Sie zeigte einfach alles: Charisma, Charme, eine riesige Stimmgewalt, und eine wunderbare Bühnenpräsentation mit einer hochkarätigen Band.

Sie ist hübsch, sie ist sexy, und sie ist immer dann am stärksten, wenn sie die große Arie imitieren darf. Edel-Schnulzen wie „Power Of Love“, „All By Myself“ und natürlich „My Heart Will Go On“ stehen Céline Dion verdammt gut. Da ist sie unschlagbar, da ist sie die Pop-Königin und die Göttin der großen Sehnsüchte in einer Person. Charisma, Charme, eine riesige Stimmgewalt, und eine wunderbare Bühnenpräsentation mit einer hochkarätigen Band.

Doch es war beileibe nicht alles zu bejubeln, was sie bei ihrer Show im Olympiastadion zum Besten gegeben hat. Dass das Stadion mit 20 000 Fans immer noch leer aussah, trotz einer Bühne, die in der freiläufig bestuhlten Arena quer gestellt wurde, um leere Sitze besser aussehen zu lassen – das mag an König Fußball, am Hochsommerwetter, am Eintrittspreis oder an sonst was gelegen haben. Aber sicher nicht an Frau Dion. Die gab ihr Bestes, hat sich echt reingesteigert, und wurde im Lauf des Konzert-abends auch immer intensiver und glaubwürdiger.

Nach Las Vegas endlich wieder auf Tour. Und Spaß dabei

Doch die großen Diven-Shows haben hierzulande ihre besten Zeiten schon hinter sich. Da helfen auch keine Floskeln wie „Germany is wonderful“, kein „Munich is the best town in the world“ und schon dreimal kein „I love my mama“.

Dass ihr das Touren aber wieder echte Freude bereitet, war ihr anzumerken. Verbrachte sie doch die vergangenen Jahre in der Glitzermetropole Las Vegas und begeisterte dort tausende Besucher jeden Abend vor stets ausverkauftem Haus.

Etwas von dieser Glamourperfektion bringt sie nun auch wieder auf die großen Stadion-Bühnen. Céline Dions Präsenz ist natürlich bewundernswert, die Songs sind es leider nicht immer. Mag „I Drove All Night“ noch ein toller Opener sein – mit Anleihen an Queen oder an Tina Turner hat sie sich leicht in die Nesseln gesetzt.

Arno Frank Eser

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