Das Gruseln unserer Nachbarn

Europa dominiert die Fantasy-Filmfest-Nights am Wochenende im City.Kino. Von gepflegtem Film-Grusel aus Europa zu einer asiatischen Hommage an den Spaghetti-Western ist alles im Programm.
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Europa dominiert die Fantasy-Filmfest-Nights am Wochenende im City.Kino. Von gepflegtem Film-Grusel aus Europa zu einer asiatischen Hommage an den Spaghetti-Western ist alles im Programm.

Gepflegter Film-Grusel kommt jetzt aus Europa. Vorbei die Zeiten, als die Amerikaner den Zuschauern mit Schockern wie „Shining“ schlaflose Nächte bereiteten. Heute regieren in Übersee stumpfsinnige Gewalt-Pornos oder seelenlose Trivial-Remakes asiatischer Film-Vorbilder. Die sechsten Fantasy- Filmfest-Nights, eine Art Heißmacher für das eigentliche Fantasy Filmfest im September, tragen dieser Entwicklung Rechnung.

Französische Produktionen bilden den Löwenanteil der acht Filme, die am Wochenende (29. und 30. März) im City-Kino (Sonnenstraße 12) laufen. Philosophisch- abgehoben präsentiert sich Franck Vestiels Science- Fiction-Reißer „Eden Log“ (29. 3., 20.30 Uhr). Im Mittelpunkt steht Tolbiac („Asterix“- Darsteller Clovis Cornillac), der ohne Erinnerung in einer dunklen Welt erwacht.

Verfolgt von mysteriösen Schatten versucht er sich verzweifelt Richtung Tageslicht vorzuarbeiten. Erdverbundener, aber nicht weniger intensiv gibt sich der Psychothriller „Inside“ (Sa., 19.30 Uhr). Die von einem Autounfall traumatisierte, schwangere Witwe Sarah (Vannessa Paradis Schwester Alysson) verbringt kurz vor der Niederkunft eine Nacht in einem einsamen Appartement. Dort wird sie von einer unbekannten Psychopathin drangsaliert. Das blutige Duell der beiden Frauen lebt besonders von der beängstigend-unberechenbaren Béatrice Dalle in der Antagonisten-Rolle. Ganz starke Nerven verlangt der dritte Franzosen-Beitrag „Frontier(s)“ (So., 20.45 Uhr).

Darin treffen vier vermögende Jugendliche in einer abgelegenen Pension auf eine gemeingefährliche Bande. Vor dem Hintergrund der Aufstände in den Pariser Banlieus inszeniert Xavier Gens („Hitman“) einen nihilistischen Horror- Trip mit Referenzen an das 70er Jahre Exploitation Kino.

Auch in Spanien versteht man sich auf ausgefeilten Horror, wie es der mehrfach prämierte Schocker „Rec“ (29. 3. 22.45 Uhr) beweist. Die nervenzerfetzende Mischung aus „28 Days Later“ und „Outbreak“ tarnt sich als harmlose Dokumentation über eine Feuerwehrwache, nimmt im zweiten Teil in einem wahren Horrorhaus aber immer beklemmendere Züge an. Der Brite Neil Marshall („The Descent“) setzt in seiner aufwändigen, an „Mad Max“ und „Die Klapperschlange“ erinnernden Science-Fiction Utopie „Doomsday“ (So., 18.30 Uhr) auf spektakuläre Actionszenen und prominente Schauspieler wie Bob Hoskins und Malcolm McDowell: Eine Elitetruppe soll aus dem abgeriegelten Seuchengebiet Schottland ein Antivirus für die britische Bevölkerung beschaffen.

Asiatische Filmfreunde können sich an Takashi Miikes Spaghetti-Western-Hommage „Sukiyaki Western Django“ (Sa., 16.15 Uhr) erfreuen. Inmitten des abgefahrenen Spektakels hat auch Quentin Tarantino einen bemerkenswerten Gastauftritt.

Florian Koch

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