Das geniale Orchester spielt auf
Die Epik-Metaller Savatage präsentieren eine Best-of-Scheibe. Jede Note ein Genuss, es fehlt nur noch die Reunion.
Es gibt Bands, die haben die Musikgeschichte geprägt – und viel zu wenige haben es mitbekommen. Eine dieser Combos sind die Epik-Metaller Savatage. Die Band aus Florida fusionierte als erste die Elemente von Oper, Metal, Klassik zu einem organischen Ganzen. Dabei kamen Meisterwerke wie „Dead Winter Dead“, „Streets“ oder „Hall Of The Mountain King“ heraus. Songs wie „Chance“ oder „Morphine Child“ sind von einer Komplexität, dass Queens „Bohemian Rhapsody“ dagegen fast wie ein Kinderlied erscheint.
Musiker verneigten sich ehrfurchtsvoll vor Savatage, doch der große kommerzielle Durchbruch blieb ihnen versagt. Daher lösten sich die Wegbereiter auch nach dem 2001-Werk „Poets and Madmen“ heimlich, still und leise in Luft auf.
Jetzt liegt mit „Still The Orchestra Plays“ eine Art Best-of-Platte vor, die die Schaffensperiode Savatages von „Power Of The Night“ bis „Poets and Madman“ abdeckt. Die Trackliste lässt keine Wünsche offen, außer, dass es – obwohl drei Discs umfassend – einfach zu wenige der Musikperlen zu hören sind. Für alle, die es verpasst haben, dieser Band zu huldigen, als es sie noch gab, ist das ein absoluter Pflichtkauf – und die, die Einzigartigkeit von Savatage kennen, die werden eh zugreifen. Jede Note ein Genuss. Die Hoffnung auf eine – oft angekündigte – Reunion, sie lebt mit diesem Werk wieder auf.
Matthias Kerber
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