"Danke München!"- Danke Simple Minds!
Ein furioser Auftritt, ein gefühliger, melodiös-bombastischer Klangdonner durch 30 Jahre Simple-Minds-Geschichte - begeistert gefeiert von mehreren tausend Fans in der Tollwood-Musik Arena.
Sie pfeifen, sie klatschen, sie flehen sie auf die Bühne - und als Frontman Jim Kerr und seine Simple Minds in der Musikarena mit dem T.Rex-Klassiker "Children of The Revolution" in München ihr einziges Tourneekonzert in Süddeutschland eröffnen, haben sie einen leichten Start:
Die Bühnenkracher der 90er ("Hypnotized", "See The Lights") wummern sich sofort ins Ohr, "Waterfront" rüttelt die Fans durch. Der Einstieg in die neuen Songs der Schotten aus dem aktuellen Albums "Graffiti Soul" gelingt mühelos - mit "Stars Will Lead The Way" und der neuen Single "Rockets", die raketenhitverdächtig abgeht.
Längst hat Jim Kerr seine Fans so hypnotisch im Griff wie in besten Zeiten, schwebt verhalten, behutsam über die Bühne, zelebriert seine lasziv-bedeutungsschweren Posen. Man mag ihm die Reife (kurz vor seinem 50.) ansehen, an Coolneess und Sexappeal hat er kein Gramm eingebüßt. Dann die Belohnung mit den Stadion-Hymnen der späten 80er: "Dont You (Forget About Me)", "Someone Somewhere In Summertime", "Promised You A Miracle", "Alive And Kicking" - das Zelt kocht, die Masse singt mit. "Belfast Child" jagt Gänsehaut über den Rücken. Zwei Mal noch holen die Fans die Band zurück auf die Bühne. Ein fantastischer, riesengroßer Spaß. "Danke München!", ruft Kerr am Ende. Danke, Simple Minds!
Irene Kleber