Wie der Tourismus das Land verändert

Unter dem Motto "traumhaft und kraftvoll" bespielt der Kultursommer Garmisch-Partenkirchen das Werdenfelser Land
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Unter dem Motto "traumhaft und kraftvoll" bespielt der Kultursommer Garmisch-Partenkirchen das Werdenfelser Land

Anfang des letzten Jahrhunderts. Investoren aus München wollen ihren Gewinn maximieren. Sie wollen „Ströme des kulturellen Lebens“ in ein gewisses Dorf am Fuße der Zugspitze umleiten. Frohgemut macht sich der junge Angestellte Fritz ans Werk. Sein Auftrag: „Aufschließung der Gegend zur Veräußerung und Bebauung“.

Und so beginnt Fritz, den Bauern „drüben“ und „herüben“ ihre Heimat Stück für Stück abzukaufen. Doch wollen alle Einheimischen diese „Kultur“? Was macht Geld mit Menschen, denen die Spielregeln des Kapitalismus fremd sind? Wie verändert sich der Ort durch den Tourismus?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Volksstück „Das verkaufte Dorf“. Harald Helfrich inszeniert das Stück mit 30 Schauspielern auf der Partenkirchener Freilicht-Bühne „Auf der Puit“. Der Stoff geht auf einen autobiografischen Roman des 1875 in München geborenen Schriftstellers Fritz Müller-Partenkirchen zurück, der im Dorf zeitweise eine Immobiliengesellschaft leitete. Dass Müller-Partenkirchen den Nazis nahestand, wissen die Verantwortlichen. Der Stoff sei trotzdem gut, versichern sie. Premiere ist am 30. August um 20 Uhr, die Aufführung dauert 100 pausenlose Minuten.

Eine Woche für Michael Ende

Zwei weitere Theaterstücke stehen auf dem Programm des Kultursommers: das Familienstück „Der kleine Prinz“ nach Antoine de Saint-Exupéry und die turbulente Komödie „Die Wirtin“ von Carlo Goldoni. Sie wird ab 3. September in der Werdenfels-Aula gespielt.

Zum dritten Mal ehrt Garmisch-Partenkirchen heuer den Schriftsteller Michael Ende. Im Zentrum der diesjährigen Michael-Ende-Woche steht vom 22. bis 28. August die Beziehung zwischen dem Maler Edgar Ende (1901 – 1965) und seinem Sohn, dem in Garmisch-Partenkirchen geborenen Schriftsteller Michael Ende (1929 – 1995). Er hat in seinem, dem Vater gewidmeten Buch „Der Spiegel im Spiegel“, einer Sammlung von geheimnisvoll verwobenen, labyrinthischen Geschichten, die phantastischen Bildwelten von Edgar Ende kongenial in Literatur umgesetzt.

Eine Sonderausstellung in der Galerie der Marktgemeinde gibt zum 20. Todestag Michael Endes und zum 50. Todestag Edgar Endes neue Einblicke in den künstlerischen Dialog von Vater und Sohn. Am 22. August gibt C. Bernd Sucher mit einer Ausgabe von „Suchers Leidenschaften“ um 19.30 Uhr im Garmischer Olympiasaal mit Schauspielern des Kultursommers eine Einführung in Michael Endes Werk. Am Samstag legen auf dem Michael-Ende-Platz Künstler aus Garmisch-Partenkirchens Partnerort Genzano di Roma ein Bild von Edgar Ende als Blütenfries aus.

Zum weiteren Programm des Kultursommers gehören Konzerte wie das Gastspiel der Schauspielerin und Konstanzer „Tatort“-Kommissarin Eva Mattes in der Spielbank. Sie erzählt aus ihrem Leben und interpretiert einige der schönsten Songs und Chansons von Marlene Dietrich, Hans Albers und Kurt Weill. AZ

Infos und Karten unter www.kultursommer-gapa.de

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