Theaterstück in Nürnberg holt den Tod auf die Bühne

Sterben muss jeder einmal. Dass es sich lohnt, sich schon vorher damit zu befassen, zeigt ein Theaterstück in Nürnberg.
dpa |
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Yascha Finn Nolting (l-r), Aydin Aydin und Adeline Schebesch preisen verschiedene Urnen an in dieser Szene des Theaterstücks "Exit - Sterben für Anfänger*innen" im Staatstheater Nürnberg.
Yascha Finn Nolting (l-r), Aydin Aydin und Adeline Schebesch preisen verschiedene Urnen an in dieser Szene des Theaterstücks "Exit - Sterben für Anfänger*innen" im Staatstheater Nürnberg. © Daniel Löb/dpa/Produktion
Nürnberg

Ans Sterben und den Tod denkt niemand gerne. Ein Theaterstück in Nürnberg will nun das Schweigen brechen - und zeigen, dass das Thema auch durchaus unterhaltsam sein kann. "Es geht darum, die Perspektive zu wechseln, um Akzeptanz und Zulassen", sagt Autor und Regisseur Wenzel Winzer. "Da ist Humor ein wichtiges Mittel." Nur weil man wisse, dass man bald sterbe werde, heiße das noch lange nicht, dass man nicht mehr lachen könne.

Diese Erfahrung hat Winzer selbst bei seinen Recherchen zu dem Stück "Exit - Sterben für Anfänger*innen" gesammelt, das am Freitag am Staatstheater uraufgeführt wird. Dafür sprach er mit Sterbenskranken, Mitarbeitenden von Palliativstationen, Seelsorgern und Bestattungsunternehmen. Gerade bei den ersten Interviews mit den Todgeweihten sei er sehr nervös gewesen, sagt Winzer. "Es ist berührend, aber auch unheimlich schön gewesen. Da spricht eine große Weisheit und Liebe zum Leben aus den Interviews."

In Collagen aus den Interview-Texten und Spielszenen nähern sich vier Schauspielerinnen und Schauspieler allen Facetten von Sterben und Tod. Auch die Figur des Todes selbst tritt auf. "Um die Angst vor dem Tod greifbar zu machen und zu hinterfragen", erläutert Winzer. Außerdem sei die Trauer als Monster dabei: "Die Trauer wird sich mit der Zeit wandeln. Sie wird kleiner, aber bleibt präsent."

Auch andere Theater in Deutschland beschäftigen sich mit dem Tod. So unterhalten sich im Stück "Im Tod - in my time of dying" am Theaterhaus Jena zwei Freunde über verschiedene Aspekte des Todes wie die letzte große Reise, die Bedürfnisse Sterbender sowie Rituale des Abschiednehmens und der Trauer, wie es auf der Homepage heißt. Das Theater für Niedersachsen bereitet im Stück "Fang den Tod" das Thema für Kinder und Jugendliche nach eigenen Angaben als Detektivgeschichte auf, in der der Tod persönlich in einer Fernsehsendung interviewt wird.

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