So wird die Unicredit Festspielnacht in den Fünf Höfen
Über 15 000 Besucher feiern alljährlich mit der Staatsoper in den Fünf Höfen an der Theatinerstraße die UniCredit Festspielnacht. Sie findet heuer zum 13. Mal statt. Der Besuch ist wie immer kostenlos. Organisiert wird die Festspielnacht von Viktor Schoner und seinem Team. Bei ihm laufen alle organisatorischen Fäden für die Auftritte der Künstler zusammen.
AZ: Wie werden heuer die Festspiele eröffnet?
VIKTOR SCHONER: Mittlerweile traditionell am Samstag mit der UniCredit Festspielnacht in den Fünf Höfen. Am Sonntag folgt um 11 Uhr der Festspielgottesdienst in St. Michael. Am Dienstag geht es dann in der Reithalle mit Krzysztof Warlikowskis „Warschauer Kabarett“ weiter. Am Freitag, den 27. Juni, ist die erste Vorstellung im Nationaltheater: Verdis „Macbeth“ mit Anna Netrebko. Am Samstag ist dann die Premiere von Rossinis „Guillaume Tell“. Das ist die erste Woche der Festspiele.
Der „Macbeth“ ist natürlich ausverkauft.
Das Rollen-Debüt der Netrebko als Lady in dieser Inszenierung ist ein echter Coup. Sie hat sich die Aufführung angesehen und sagte nur: „I got it!“. Regisseur Martin Kušej wird mit ihr proben.
Das wird gewiss spannend – die Festspielnacht aber auch.
Die Premiere von „Guillaume Tell“ liefert uns das Motto: „Welch heiteren Tag verkündet der Himmel, feiern wir uns mit unseren Liedern“ – so heißt es da im Text. Rossinis Oper ist ein europäisches Projekt: Ein Italiener komponiert eine Oper für Paris auf einen französischen Text über das Schweizer Nationalepos nach einem deutschen Klassiker. Ein internationales Projekt – wie die Oper und unsere Künstler, die an diesem Abend auftreten.
Nennen Sie ein paar Höhepunkte!
Die Musik der Romantik zieht sich als roter Faden durch das Programm. Um 20 Uhr spielen Musiker des Staatsorchesters in der Salvatorkirche das Streichquintett von Schubert. Tareq Nazmi singt um 20.30 Uhr im Atrium Lieder von Hugo Wolf. Unser Jugendorchester Attacca spielt die Ouvertüre zu Verdis „La Forza del destino“ und Beethovens Fünfte – ein Aufbruch zur Romantik. Die italienische Seite ist mit Donizettis „Il giovedi grasso“ vertreten, einer einaktigen Farce, die sehr lustig ist und von den Mitgliedern des Opernstudios wunderbar gesungen wird.
Gibt es einen Vorgeschmack auf Monteverdis „L’Orfeo“, die zweite Festspiel-Premiere?
Der Dirigent Ivor Bolton begleitet die Sängerin Anna Bonitatibus bei Barock-Arien. Und auch für Klassik-Skeptiker haben wird etwas: Ab 23 Uhr spielen die Schlagzeuger und Opera Brass in der Kundenhalle Buena Vista Social Club.
Gibt’s was ganz Neues?
Es ist immer schwierig, das Bayerische Staatsballett einzubeziehen. An diesem Abend läuft „Les Balletts Russes“ als Livestream – davon übertragen wir „Shéhérazade“ in den Amirahof.
Wann sollte man da sein?
Die Türen öffnen sich um acht. Aber dann haben sich erfahrungsgemäß bereits Schlangen gebildet. Und es geht bis Mitternacht.
Zu welcher Grundstimmung raten Sie dem Besucher?
Sich treiben lassen und nicht ärgern, wenn man irgendwo nicht reinkommt. Jedes Konzert ist schön. Bei uns gibt es keinen Trostpreis.
UniCredit Festspielnacht, Fünf Höfe, Theatinerstraße, Samstag, 21. Juni, ab 20 Uhr, Eintritt frei