Dominik Wilgenbus & Takeo Sato: "Platero und ich"

Poesie mit Gitarre: Am Freitag feiert die Vertonung von Mario Castelnuovo–Tedescos "Platero und ich" mit Dominik Wilgenbus und Takeo Sato im Hofspielhaus Premiere.
Platero ist ein kleiner Esel mit wuscheligen Haaren, tiefschwarzen Augen und dem Gemüt eines Kindes. Sein Besitzer, ein andalusischer Bauer, erzählt, wie er von Platero lernt, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Der Gedichtband "Platero und ich" war der gelungene Versuch von Juan Ramón Jiménez (1881–1958), eine tiefe Lebenskrise zu überwinden, den kindlichen Blick für das Phantastische wiederzufinden und ihm künstlerischen Ausdruck zu verleihen. Seine Botschaft lautet: Mag die Sehnsucht nach dem Ideal ursprünglicher Unschuld auch unstillbar sein, den Verlust ersetzt ein Leben im Einklang mit der Natur.
Mario Castelnuovo–Tedescos (1895–1968) Vertonung von 28 der Prosagedichte für Gitarre und Sprecher entstand 1960. Sie ist inspiriert von der Atmosphäre des Textes und von der deutschen romantischen Liedtradition. So beschwört der intime Klang der Gitarre mit seinem spanischen Kolorit gleichsam die Stimmung einer "andalusischen Schubertiade" – der denkbar natürlichste Rahmen für Jiménez berührende Poesie. (Leider ist das Werk, gemessen daran, was für ein wunderbares Geschenk es allein für die Ausführenden ist, viel zu selten zu hören.)
"Platero und Ich" für Gitarre und Erzähler von Juan Ramón Jiménez und Mario Castelnuovo–Tedesco; Premiere: Freitag, 24. Februar 2017, 20:00 Uhr; Eintritt: 23,00 Euro; Ermäßigung: 17,00 Euro; Karten gibt es hier