Cirque du Soleil-Gastspiel in Olympiahalle München: Schillernde Show Ovo
Der Cirque du Soleil gastiert mit "Ovo" in der Olympiahalle: Die Show über schillernde Grillen, Ameisen und Käfer hat eine magische Wirkung.
München - Ein Monolith versetzt eine Gruppe Urzeitwesen in Aufregung. Plötzlich liegt er auf der Erde, in trostloser Umgebung. Zu hören ist "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauss. In Stanley Kubricks "2001 – Odyssee im Weltraum" setzt mit dem Auftauchen des Monolithen die Entwicklung der gejagten Affenmenschen zu Jägern ein, sie lernen mit Werkzeug umzugehen und erhöhen so ihre Überlebenschancen.
Das bunte Insektenvolk in "Ovo" wird von einem überdimensionalen, aufblasbaren Ei vor ein Rätsel gestellt. Bedeutungsschwanger liegt es am Anfang auf der Bühne der Olympiahalle, zieht sich als Element durch die Show und bleibt am Ende allein zurück. Die Grillen, Schmetterlinge, Käfer und Ameisen zeigen sich fortan von ihrer schillernden Seite, führen Liebestänze auf, werben umeinander, stecken ihre Energie in hochpräzise Akrobatiknummern. Das Ei als Fruchtbarkeitsversprechen, als Symbol für den Zyklus des Lebens hat die Insektenwelt in Wallung versetzt.
Mit der Show, die die brasilianische Choreographin Deborah Colker 2009 zum 25. Jubiläum des Cirque du Soleil entwickelte, gastiert das kanadische Entertainment-Unternehmen in München und hält mit seinem glänzenden internationalen Ensemble, der ihm eigenen verspielten Kreativität und Poesie, dem liebevoll arrangiertem Bühnenbild (Gringo Cardia) und den phantasievollen Kostümen (Liz Vandal) weiter das hohe Niveau, das es weltweit erfolgreich machte.
"Ovo" nimmt den Mikrokosmos der Insekten unter die Lupe, eine Geschichte im eigentlichen Sinne erzählt die Show nicht. Sie entwickelt dennoch eine dynamische Spannung. Aus dem Gewusel der Krabbeltiere, das akustisch von Zirpen und Dschungelgeräuschen ergänzt wird, löst sich zu Beginn eine kleine Gruppe emsiger Ameisenfiguren in hautengen roten Anzügen, die liegend auf ihren Füßen erst riesige Kiwischeiben und dann sich gegenseitig durch die Luft rotieren lassen. Die chinesischen Artistinnen bleiben dabei auf perfekte Weise synchron und koordiniert.
Auf einen zarten Pas-de-Deux in der Luft, getanzt von zwei Schmetterlingswesen am Seil (Catherine Audy und Alexis Trudel), folgt der etwas krawalligere Auftritt einer beleibten Marienkäfer-Dame (Neiva Nascimento), eines überdrehten Fliegenmannes (Jan Dutler), der sie mit langem Atem verfolgt, und des bunten Käfers Master Flipo (Gerard Regitschnig), dessen Albernheiten sich an diesem Abend am schnellsten erschöpfen.
Bossa Nova, Samba, Funk- und Elektromusik und Perkussion
"Ovo" ist das brasilianische Wort für Ei und auch die Musik von Berna Ceppas heizt dem Ensemble mit einer Mischung aus Bossa Nova, Samba, Funk- und Elektromusik und Perkussion ein. Auf gefährlich schwankenden Stangen, die an Blumenstiele erinnern, schaukeln die Käfer und Bienen dazu fröhlich auf und ab, lassen sich durch die Luft wirbeln oder verbiegen ihre Körper so lange, bis man den Glauben an die menschliche Anatomie verliert.
Auch wenn in der Stadion-Atmosphäre der Olympiahalle ein Teil der Energie verloren geht, entfaltet "Ovo" eine magische Atmosphäre, die aus der Erschaffung eines Kosmos entsteht, auf dessen eigene Sprache, Bilder und Regeln man sich als Zuschauer gern einlässt.
Olympiahalle, auch am Freitag und Samstag, 16 und 20 Uhr, und am Sonntag, 13 und 17 Uhr, Karten: Tel. 54818181
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