BR-Symphoniker im Herkulessaal

Die BR-Symphoniker im Herkulessaal: Präzise, sorgfältig, aber ohne Mut zum Risiko.
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Die BR-Symphoniker im Herkulessaal: Präzise, sorgfältig, aber ohne Mut zum Risiko.

Es gibt eine Aufnahme, auf der Seiji Ozawa, damals 32 Jahre alt, mit dem Chicago Symphony Orchestra Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ so wild und ungestüm angeht, als wolle er alle glättenden Eingriffe der Instrumentierung Ravels zum Teufel jagen. Der für den schwer erkrankten japanischen Dirigenten bei den BR-Symphonikern eingesprungene Cornelius Meister präsentierte, obwohl zwei Jahre jünger, das gleiche Stück im Herkulessaal mit dem Temperament eines pingeligen Mathematiklehrers. Wir erlebten eine Abfolge spätromantischer Gusto-Stückerl, präzise und sorgfältig vorgeführt. Was fehlte, war der Mut zu riskanten Klangabenteuern: allzu akademisch sollte es hier nun wirklich nicht zugehen.

In Mozarts überraschend altmodisch, im Stile Bruno Walters exekutierten A-Dur Symphonie KV 201 irritierte die fehlende Balance innerhalb des Orchesters: Oboe und Horn dominierten, die tiefen Streicher waren gegenüber den Violinen deutlich im Vorteil. Am besten gelang Frank Martins „Concerto für sieben Blasinstrumente“. Zaghafte Jazz-Reminiszenzen verhelfen dem eklektischen Stück zu einiger Wirkung. Sie wurde durch das virtuose Spiel der BR-Solisten (Henrik Wiese, Ramon Ortega Quero, Christopher Corbett, Eberhard Marshall, Hannes Läubin, Eric Terwilliger, Thomas Horch) zusätzlich erhöht.

Volker Boser

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