Bela B.: Die Hälfte der Ärzte ist die Hälfte der Ärzte

Beim Pflichttermin für alle wahren Ärzte-Fans ist das Backstage natürlich ausverkauft. Bela B., Drummer des Berliner Punkrock-Trios kommt mit seiner eigenen Band Los Helmstedt, bei der aber das Schlagzeug nicht in der Mitte und nicht im Mittelpunkt steht, sondern die goldene Showtreppe, auf der der Boss, wie ihn seine Mitmusiker nennen, im Glitzerfummel einherschreitet.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Beim Pflichttermin für alle wahren Ärzte-Fans ist das Backstage natürlich ausverkauft. Bela B., Drummer des Berliner Punkrock-Trios kommt mit seiner eigenen Band Los Helmstedt, bei der aber das Schlagzeug nicht in der Mitte und nicht im Mittelpunkt steht, sondern die goldene Showtreppe, auf der der Boss, wie ihn seine Mitmusiker nennen, im Glitzerfummel einherschreitet.

Das Schlagwerk rührt er nicht an. Von 23 Songs mit drei Zugaben in zwei Stunden klingt „Traumfrau“ ein bisschen wie „Elke“ von den Ärzten – ansonsten bleibt es eine völlig Ärzte-freie Veranstaltung. Und wenn man neben Farin Urlaub Bela B. (Bassist Rod mal außen vor) als Hälfte der Ärzte begreift, dann führt das Konzert spiegelbildlich zur Solo-Tour von Farin vor einiger Zeit wunderbar vor Augen, wie Kräfte und Talente bei der erfolgreichsten deutschen Punkrock-Band verteilt sind: Farin alleine ist ernsthafter, weniger ironisch – und Bela B. alleine ist Comic, Gaga und Groteske pur.

Da rocken drei Gibson SGs im Ausfallschritt, da trägt man Fransenjacke, da popelt man in der Nase („1,2,3“), um über die eigene Albernheit zu lachen. Ein riesiger Gitarren-Fuhrpark wird ausgefahren (besonders lustig: die Wende-Gitarre mit spielbarer Vorder- und Rückseite, sowie die mit Hals am falschen Ende), und Bela B. überrascht Fans und Band gegen Ende mit zwei selbsterzeugten Gitarrensoli und trifft dabei einige Töne. Man spielt Rock’n’Roll, man tanzt Pogo und ist überhaupt herrlich ausgelassen, bis am Ende Bela B. bei „Bobotanz“ als sein eigener Hampelmann über der Showtreppe hängt. Großer Jubel, beste Stimmung, komische Sprüche.

Bela B. bekennt zum Abschied „Ich hätte jetzt gerne Sex mit euch“ und lobt das „bislang beste Konzert dieser Tour“. Gut, aber die läuft ja erst seit einer Woche.

Michael Grill

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.